Antonios Triumph
Antonio Banderas räumt eine Auszeichnung nach der anderen ab und ist erstmals für den Oscar nominiert
Ohne den Regisseur Pedro Almodóvar wäre er heute nicht, wer er ist, sagt Antonio Banderas. Beide stehen mit der Oscar-Nominierung des Werkes „ Dolor y Gloria“im Olymp der Filmbranche. Dabei strebte der heutige Weltstar Banderas aus dem andalusischen Benalmádena zunächst gar keine Weltkarriere an.
Antonio Banderas ist gefragter denn je. Seine Hauptrolle in dem Almodóvar-Film „ Dolor y Gloria“(„Leid und Herrlichkeit“) hat dem ohnehin erfolgreichen Schauspieler zu noch mehr Ruhm verholfen. Beim 31. Palm Springs International Film Festival am 5. Januar wurde der Hollywoodstar aus Málaga dafür mit dem International Star Actor Award ausgezeichnet, und am vergangenen Samstag, 25. Januar, nahm er seinen ersten Goya, den wichtigsten spanischen Filmpreis, in Madrid entgegen.
Doch damit nicht genug. Erstmals ist der am 20. August 1960 als José Antonio Dominguez Bandera in Benalmádena (Málaga) geborene Andalusier, der ursprünglich Fußballprofi werden wollte, für den Oscar nominiert. Banderas überzeugt in Almodóvars persönlichstem autobiografischen Werk in der Rolle des alternden homosexuellen Regisseurs Salvador Mallo, für die er seit vergangenem Sommer eine Auszeichnung nach der anderen erhält. Auch die des besten Schauspielers bei den 72. Filmfestspielen in Cannes.
Dabei traute man dem Andalusier am Anfang seiner schauspielerischen Laufbahn nicht viel mehr als die Rolle des Latin Lovers zu. Doch Banderas, der sich seit jeher sehr dem Theater verbunden fühlt und ursprünglich keine internationale Filmkarriere anstrebte, überraschte schließlich mit seinen Rollen in Kinostreifen wie „ Das Geisterhaus“(1993), „ Philadelphia“(1993), Eviata (1996), „ Die Maske des Zorro“(1998), „ The Body“(2001), „ Die Legende des Zorro“(2005) „ Dance“(2006) oder „ Die
Haut, in der ich wohne“(2011). Die Nachricht der Oscar-Nominierung feierte der in London lebende Künstler mit Freunden in Málaga, wo er wegen seines Theaters viel Zeit verbringt. „ Heute ist ein ganz spezieller Tag für mich“, sagte der bodenständige Schauspieler, als er von der Nominierung erfuhr. „ Damit habe ich nicht gerechnet.“
Auch 1982, Banderas war 22 Jahre alt und verdiente sich seinen Lebensunterhalt an kleinen Theatern, rechnete er nicht damit, dass Regisseur Pedro Almodóvar auf ihn zukommen würde. „ Eines Tages, ich spielte zu der Zeit mit Cecilia Roth Theater, stand Almodóvar auf einmal vor mir und bot mir eine Rolle an“, erinnert sich Banderas in einem Interview, das im Fernsehfeuilleton „ Kulturzeit“(ZDF) ausgestrahlt wurde. „ Ich dachte ‚ okay, warum nicht?‘ und nahm das Angebot an. Dabei hatte ich keine Vorstellung, wohin die Reise gehen sollte.“
Er habe damals nicht geahnt, dass er mit einem Regisseur arbeiten sollte, der Kino anders verstand und interpretierte, als das andere Regisseure taten. „ Almodóvar hat nicht nur die Regeln des spanischen Kinos verändert, er veränderte auch die Moral der Spanier, weil Homosexualität damals noch kein Thema war“, sagt Banderas über den Film „ Labyrinth der Leidenschaften“, in dem er ebenfalls
„Ich hatte überhaupt keine Vorstellung, wohin die Reise gehen sollte.“