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Grüner Planet

Bio und nachhaltig: Planeta Eco in Jalón bietet Produkte mit wenig Plastik und aus der Nähe

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Jalón – at. Der Honig kommt von Taúl, die Oliven von Pepe und Leo, die Kosmetik von Iria und Jaime. José Manuel Bisetto kennt sie fast alle. Er weiß, dass seine Nudeln von zwei Geschwiste­rn aus Andalusien mit eigener Getreidemü­hle hergestell­t werden, der Ziegenkäse aus Murcia von einem kleinen Produzente­n stammt und das einmal pro Woche auf Bestellung frisch gelieferte­s Brot in Finestrat und Pedreguer gebacken wird. Vor allem aber weiß er, dass alle seine Produkte, darunter auch von ihm selbst angebautes Obst und Gemüse, Bio sind. „ 70 Prozent unserer Produkte stammen aus individuel­len, oft familiären Projekten, viele davon haben ihre ganz eigene Philosophi­e“, sagt er.

„ Planeta Eco“, also Bio-Planet, heißt der Laden, den Bisetto im Juni 2018 in Jalón eröffnete. Er ist einer der Pfeiler seines landwirtsc­haftlichen Projekts „ Agricologí­a“, das unter anderem auf BioAnbau und Schulgemüs­egärten setzt. Bisetto ist Pionier und treibende Kraft des Bioanbaus in der Marina Alta. „ Als wir vor Jahren damit anfingen, hatten viele noch Zweifel“, sagt er. „ Aber mittlerwei­le ist doch klar, dass Pestizide keinen Sinn machen und sich gegen unseren Planeten richten. Die biologisch­e Landwirtsc­haft ist wie ein schneller Zug. Wer jetzt noch zögert, verpasst ihn.“

Bisetto zögert schon lange nicht mehr, und der Laden in Jalón zeigt, dass sein Zug in die richtige Richtung fährt. „ Es gibt immer mehr Menschen, die ein Bewusstsei­n für Bioprodukt­e haben“, sagt Lorena Ordinez. Sie steht seit Eröffnung des Ladens hinter der Theke und kann sich über fehlende Kundschaft nicht beklagen, muss aber auch zugeben, dass 70 Prozent der Kunden Ausländer sind.

Spanier kämen oft aus ganz speziellen Gründen, zum Beispiel wegen Intoleranz­en gegen bestimmte Lebensmitt­el oder weil sie Veganer sind. Doch aus welchen Gründen auch immer: „ Wir Konsumente­n bestimmen mit unserer Nachfrage, welche Produkte schließlic­h auf den Markt kommen“, ist sie überzeugt.

Bei „ Planeta Eco“ist dabei neben der Bioqualitä­t und der Herkunft aus nächster Nähe die Verpackung ein wichtiges Kriterium. „ Nach und nach wollen wir immer mehr unverpackt­e, lose Produkte anbieten“, sagt Bisetto. Schon jetzt können Olivenöl, Honig, Eier, Hülsenfrüc­hte und Getreideso­rten in eigenen Verpackung­en und Behältern mitgenomme­n werden, für Waschmitte­l und Hygienepro­dukte gibt es wieder auffüllbar­e Flaschen. Es gebe immer mehr Kunden, die ganz auf Plastik verzichten wollen, sagt Lorena Ordinez.

Bisetto hätte es auch leichter haben können. Er hätte sich für größere Städte mit mehr Laufkundsc­haft, wie Dénia oder Gandía, als Standort entscheide­n können. Aber er hat bewusst auf Jalón gesetzt. Denn auch bei ihm steckt eine Philosophi­e dahinter. Nicht nur den Bioanbau, auch das ländliche Leben will er fördern und dynamisier­en. Sicher kann er mit seinem Laden, der übrigens auch ein kleines Café beherbergt, ein Stück dazu beitragen.

Bio ist ein schneller Zug. Wer nicht aufspringt, der verpasst ihn

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Foto: Ángel García Das Gemüse kommt frisch vom Produzente­n.

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