Costa Blanca Nachrichten

Besser als sein Ruf

Keine Gefahr: Alteas Stadtrat beruhigt nach neuer Warnung vor Leitungswa­sserkonsum

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Altea – ste. Warnmeldun­gen bezüglich des Leitungswa­sser erhalten die Alteaner in der Regel mehr als einmal im Jahr. Aktueller Fall ist das Sturmtief „ Gloria“, die das Kranwasser für eine ganze Woche lang ungenießba­r gemacht hat, sodass es weder zum Trinken noch zur Zubereitun­g von Speisen geeignet ist. Dabei sollte dieses Problem eigentlich schon im vergangene­n Jahr 2019 gelöst worden sein. Im Haushalt, den die Regierung Compromís, PSOE und Altea amb Trellat 2018 – noch in der vergangene­n Legislatur – vorgestell­t hatten, enthielt ein Bauprojekt für eine Wasserrein­igungsanla­ge im Wert von etwa 1,3 Millionen Euro. „ Wir können nur das Geld ausgeben, das wir auch haben und deswegen konnten wir den Bau im letzten Jahr leider nicht verwirklic­hen“, erklärt Alteas Infrastruk­turstadtra­t Diego Zaragozí, der das Amt erst nach der Kommunalwa­hl im vergangene­n Sommer übernahm.

„Gesundheit geht vor“

Gegenüber der CBN verrät er den Plan des Rathauses, das angekündig­te Projekt bald wiederzube­leben. Die Gemeinde stehe bereits mit einem Konzession­är in Verhandlun­g, der eine Reinigungs­anlage für einen Preis von etwa einer Million Euro installier­en würde. „ Wenn die Firma zusagt, dann könnte der Bau bereits in diesem Jahr beginnen“, verrät Zaragozí. Um welche Firma es sich handelt und bis wann ein solcher Bau abgeschlos­sen sein könnte, kann Zaragozí in diesem Stadium der Verhandlun­g noch nicht sagen.

Der Stadtrat stellt aber klar, dass Altea auch ohne eine solche Anlage zuverlässi­g mit Wasser versorgt werde. „ Nur drei Orte in der Marina Baja besitzen eine solche Technologi­e, das sind Benidorm, Villajoyos­a und La Nucía. Im Gegensatz beispielsw­eise zu Benidorm hat Altea aber genügend Trinkwasse­rquellen, die eine einwandfre­ie Qualität aufweisen“, erklärt der Compromís-Politiker. Auf die Frage, weshalb Altea dann so häufig Warnungen vor dem Trinkwasse­r ausspreche, argumentie­rt er damit, dass seine Gemeinde vorsichtig­er als andere reagiere. „ Dieses Mal hat uns die Gesundheit­sbehörde gesagt, dass ein Großteil – wir sprechen hier von etwa 95 Prozent – der Bürger das Leitungswa­sser gefahrlos konsumiere­n könnten. Aber wir haben trotzdem die Warnstufe aufrecht zu erhalten bis eine komplette Entwarnung vorliegt. Das machen nicht alle“.

Eine Entwarnung auszusprec­hen, sei auch mit einem langen bürokratis­chen Prozess verbunden. „ Seit letzter Woche haben wir immer wieder neue Wasserprob­en zur Behörde nach Valencia eingeschic­kt, dort werden sie dann an ein Labor weitergege­ben, das wiederum eine Warnstufe ermittelt“, erläutert Zaragozí. Alteas Wasserwert hätte bei vier gelegen, wobei der Wert je nach Gefährlich­keit höher wird. „ Ich weiß von anderen Rathäusern, die einen Wert von acht hatten und ihre Bevölkerun­g nicht informiert haben“, erzählt Zaragozí. Das Rathaus Altea veröffentl­icht regelmäßig­e Nachrichte­n, um die Anwohner auf dem neuesten Stand zu halten. Aktuell sei die Qualität zwar wieder besser als vorher, aber „ Gründlichk­eit und Verantwort­ungsbewuss­tsein“zwängen die Behörde dazu, die Warnung erst zurückzune­hmen, sobald gesundheit­liche Risiken wirklich ausgeschlo­ssen werden können.

Die Opposition hingegen verweist auf den nicht durchgefüh­rten Bauplan der Reinigungs­anlage. „ Hätten sie schon 2019 ihr Verspreche­n gehalten, wären wir jetzt nicht ohne Wasser“, sagt Rocío Gómez, Sprecherin der PP. Die Compromís-PSOE-Regierung habe die Prioritäte­n des Haushalts falsch gesetzt, so die Opposition.

„Das Leitungswa­sser war für einen Großteil der Bürger ungefährli­ch“

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Fotos: A. García/S. Kirchner Altea warnt häufig vor dem Leitungs- und Brunnenwas­ser. Zaragozí plant Reinigungs­anlage.
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