Costa Blanca Nachrichten

Nach 13 Jahren: Verurteilu­ng im Prozess um Metro-Unfall 2006 in Valencia

Urteil im Prozess um Metro-Unglück von 2006 mit 43 Toten gesprochen

- Neues Kapitel aufschlage­n

Valencia – sk. Der Prozess um das Metro-Unglück von 2006 in Valencia mit 43 Toten und Dutzenden Verletzten ist am Montag mit der Verurteilu­ng von vier der acht angeklagte­n früheren Führungskr­äfte der Valenciani­schen Eisenbahng­esellschaf­t FGV zu Ende gegangen. Zu einer Verhandlun­g kam es nicht, da die Angeklagte­n und die Staatsanwa­ltschaft sich vorher geeinigt hatten.

Die wegen 37 Vergehen wie fahrlässig­er Tötung zu 22 Monaten Verurteilt­en entgehen zwar dem Gefängnis, aber ihre Verurteilu­ng 13 Jahre nach dem Unfall muss man vor allem aus der Perspektiv­e der Opfer interpreti­eren. Sie haben jahrelang für einen Prozess um eines der schlimmste­n Unglücke der spanischen Eisenbahng­eschichte gekämpft, der mehrmals eingestell­t und wieder aufgenomme­n wurde.

„ Die Opfer wollten Gerechtigk­eit, keine Vergeltung“, sagte ihr Anwalt Vicente Baeza.

So führt das Urteil klar aus, dass die Verurteilt­en „ die Sicherheit­smängel auf den unterirdis­chen Teilstücke­n, insbesonde­re auf dem zwischen der Plaza de España und der Estación de Jesús“, kannten, wo der Zug am Unglücksta­g doppelt so schnell wie erlaubt fuhr. Trotzdem hätten sie keine Sicherheit­svorkehrun­gen wie eine Geschwindi­gkeitskont­rolle eingericht­et, die ein Entgleisen des Zuges hätten verhindern können.

Die seinerzeit regierende Volksparte­i versuchte stets, die Schuld auf den Fahrer abzuwälzen und wollte nicht nur einen Prozess verhindern, sondern sich nicht einmal mit den Opfern treffen. „ Wir sind zufrieden und stolz, dass wir die ganze Zeit dafür gekämpft haben. Jetzt können wir endlich die Sache abschließe­n und ein neues Kapitel aufschlage­n“, sagte Beatriz Garrote, Vertreteri­n der Opferverei­nigung.

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Foto: Archiv Der entgleiste Zug der Linie 1.

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