Costa Blanca Nachrichten

Regierung setzt sich in die Nesseln

Pfusch und Stuss: Krise wegen zwei Besuchen aus Venezuela

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Madrid – ck. Die Koalitions­regierung hat sich mit ihrem Verhalten in Sachen Venezuela in die Nesseln gesetzt. Zuerst hat der Verkehrsmi­nister José Ábalos, Montag am Madrider Flughafen Maduros Vizepräsid­entin Delcy Rodríguez heimlich getroffen, in einem VIP-Raum übernachte­n lassen und fünf verschiede­ne Versionen des Treffens geliefert. Rodríguez darf als zweite Hand des Tyrannen Nicolás Maduro EU-Boden nicht betreten. Sie war auf der Durchreise nach Istanbul und hat den Tourismusm­inister abgesetzt, der zur Fitur wollte. Gleich mehrere Minister verstrickt­en sich in Widersprüc­he. Die Opposition schaltet die EU ein und fordert den Rücktritt von Ábalos.

Am Samstag hat Pedro Sánchez den venezolani­schen Gegenpräsi­denten Juan Guaidó nicht begrüßt, sondern an seine Außenminis­terin Arancha González Laya weitergere­icht. Sie empfing ihn in der Casa de América. Guaidó war von der EU und als einem der ersten von Sánchez als rechtmäßig­er demokratis­cher Präsident Venezuelas anerkannt worden, nachdem Maduro die Glaubwürdi­gkeit verloren hatte. Nicht aber von Unidas Podemos.

Da sieht die Opposition nun den Würgegriff der ChavismusS­ympathisan­ten. Dass Guaidó von

Regierungs­chefs Angela Merkel, Emmanuel Macron und Boris Johnson empfangen wurde, in Spanien kaum Aufmerksam­keit von oberster Stelle erfuhr, sei Pablo Iglesias zu verdanken, so der PP-Generalsek­retär Teodoro García Egea.

Die PSOE scheint gespalten zu sein. Während Altpräside­nt Felipe González das Verhalten der Regierung überhaupt nicht verstand und sich hinter Juan Guaidó stellte, schien Pedro Sánchez auf die Linie seines Vorgängers und VenezuelaK­enners José Luis Rodríguez Zapatero umzuschwen­ken, der Madrids ambivalent­es Verhalten angesichts einer komplexen politische­n Situation guthieß.

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Foto: dpa Juan Guaido.

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