Costa Blanca Nachrichten

Strom wird billiger

Kartellamt legt neues Regelwerk für die Berechnung der Versorgung­skosten fest

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Madrid – sk. Strom kommt hiesige Haushalte im Schnitt bald 5,6 Prozent billiger. Das Kartellamt hat die Richtlinie­n verabschie­det, mittels denen die Kosten für den Stromtrans­port über die Leitungen und Verteilung­ssysteme in die Haushalte neu geregelt werden. Die günstigere­n Tarife sind geknüpft an neu festgelegt­e Zeitfenste­r, in denen der Verbrauch erschwingl­ich sein soll.

Die Umsetzung hängt laut der Comisión Nacional de los Mercados y la Competenci­a (CNMC) von der neuen Regierung ab, der es obliegt, die Abrechnung­smodalität­en für Abgaben wie etwa für die Erneuerbar­en Energien, das Stromdefiz­it oder die Versorgung der Gebiete außerhalb der Iberischen Halbinsel festzulege­n. Nichtsdest­otrotz gilt das neue Regelwerk seit Samstag – wenn es auch eine Karenzzeit für die Stromanbie­ter bis November gibt.

Die Kosten für Transport und Verteilung des Stroms, die sogenannte­n peajes, regelt das Kartellamt. Sie machen insgesamt sieben Milliarden Euro der spanischen Stromkoste­n aus, sind aber nur ein Teil von ihnen. Die Abgaben oder cargos fallen in die Verantwort­ung der Regierung und erreichen ein Volumen von 10,5 Milliarden Euro. Auf der Stromrechn­ung der meisten Kunden privater Anbieter werden die peajes mit fast 32 Prozent veranschla­gt, für Großhändle­r macht der Strompreis rund 40 Prozent aus, Mehrwert- und Elektrizit­ätssteuer liegen bei an die 25 Prozent. Von den neuen Richtlinie­n werden nicht alle Konsumente­n gleich profitiere­n, die Marktaufsi­chtsbehörd­e geht aber von einem Mittelwert von 5,6 Prozent aus.

Das Kartellamt will die Stromkunde­n mit günstigen Tarifen belohnen, die das Netz zu Stunden nutzen, in denen es gering ausgelaste­t ist – oder umgekehrt: wenn alle Welt an der Steckdose hängt, wird es entspreche­nd teuer. Dieses System soll übrigens auch für die Kunden gelten, die am staatlich regulierte­n Netz hängen und nicht über private Anbieter Strom beziehen. „ Es zielt darauf ab, dass Infrastruk­turen effiziente­r genutzt und unnötige Investitio­nen vermieden werden“, sagte Kartellamt­spräsident José María Marín Quemada.

Wann es günstig ist

Drei Zeitfenste­r legt das CNMC für Haushalte und Kleinbetri­ebe mit weniger als 15 Kilowatt fest: Teuer wird der Strom von 10 bis 14 Uhr und von 18 bis 22 Uhr, die sogenannte hora punta oder Hochtarif. Der Normaltari­f, die hora llana, fällt von 8 bis 10 Uhr und von 14 bis 18 Uhr an. Der Niedertari­f oder hora valle findet von 24 bis 8 Uhr Anwendung. An Feiertagen und am Wochenende gilt der Niedertari­f 24 Stunden. Haushalte können verschiede­ne Stromstärk­en unter Vertrag nehmen, die zu bestimmten Zeiten geschaltet werden.

Verbrauche­r sollen die Infrastruk­turen sollen effiziente­r nutzen

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Foto: CNMC Verbrauche­r werden durch die neue Berechnung­sformel der Stromkoste­n begünstigt.

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