Costa Blanca Nachrichten

Als wäre die Welt in Ordnung

Rekorde für Madrids Tourismusm­esse Fitur – Spanien wirbt mit Nachhaltig­keit

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Madrid – ck. Die 40. Fitur ist am Sonntag in Madrid mit Rekordzahl­en zu Ende gegangen. In zehn Hallen auf dem Messergelä­nde Juan Carlos I. haben 12.000 Aussteller für den Tourismus geworben. 56 Prozent von ihnen kamen aus dem Ausland. 255.000 Besucher ließen sich von Informatio­n überfluten – per Handy, Tablet, Computer, Videospiel­e, Musik, 3D-Animation vom Feinsten.

Spanien legte den Schwerpunk­t auf Nachhaltig­keit. Den auf der Messe vergebenen Preis für Nachhaltig­keit teilten sich der Andalusien-Stand und die Paradores, die spanischen Hotels in historisch­en Klöstern und Palästen. Paradores erhielt auch den Preis für den besten Firmenstan­d.

Mit 83 Millionen Touristen im Vorjahr will Spanien bis 2030 an drei Zielen arbeiten, die die Sektion Fiturnext vorstellte: Dezentrali­sierung zugunsten lokaler Entwicklun­g mit umweltfreu­ndlicheren Fußspuren, saisonale Unabhängig­keit und Ausweitung des Angebots, erklärte die Staatssekr­etärin für Tourismus, Isabel Olivier. 40 Jahre Fitur zeigen den Weg von Sonne und Strand hin zur reichen Vielfalt von Kultur, Geschichte, Gastronomi­e und Natur, die Spanien ausschöpfe­n kann.

Mallorca ist ein solches Ziel, das alles bietet. Doch die skandinavi­schen und deutschen Buchungen für den Sommer lassen nach, zum Teil, weil es zu wenig Direktflüg­e gibt, bedauerte die Präsidenti­n des mallorquin­ischen Hotelierve­rbandes Fehm, María Frontera, auf der Messe. Ausgleiche­n will die Insel den Verlust durch mehr nationale Gäste, die nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über kommen.

Sonst gab es für die Sinne aromatisch­e Reisen etwa nach Südkorea und für die Augen traditione­lle Gewänder, farbenfroh­en Karneval aus Rio, tanzende Berggeiste­r aus Navarra, eine blitzblank­polierte Harley Davidson aus den USA, und Pappmaché-Pferde aus Murcia. Das Brüsseler Atomium aus Schokolade wurde aufgegesse­n.

So, als wäre die Welt in Ordnung, bestückte Afrika mit 31 Ländern erstmals eine eigene Halle, Hauptattra­ktion bleiben Safaris. Der Senegal bot den aphrodisis­chen Drink Bissap aus Hibiskusbl­üten an. Iran und Syrien luden zu friedliche­n Reisen ein, Syrien versucht schon seit drei Jahren Reiseveran­stalter zu überzeugen, das

Land sei bereit für den Tourismus.

Iberoameri­ka war naturgemäß stark vertreten, auch der venezolani­sche Tourismusm­inister kam eingefloge­n und sorgte, weil ihn Maduros Vizepräsid­entin absetzte, für Ärger auf dem Flughafen (siehe Politik). Das riesige Mexiko, das immer wieder wegen seiner Gewaltdeli­kte Schlagzeil­en macht, pries sich als Ferienpara­dies. Und für China gehört Spanien zu den Top Ten als Urlaubszie­l. Daran hat der Coronaviru­s nichts geändert.

Kurz vor Eröffnung der Fitur gab die Weltorgani­sation für Tourismus (UNWTO) bekannt, dass Madrid ab Herbst jährlich das neue Welt-Tourismus-Forum austragen soll. Fitur spülte der Stadt übrigens 333 Millionen Euro in die Kassen.

Weg von Sonne und Strand hin zur reichen Vielfalt von Kultur

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Foto: dpa Fehm-Präsidenti­n María Frontera (r.) neben der Balearen-Präsidenti­n Francina Armengol (M.) und Tourismusm­inisterin Reyes Maroto.

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