Costa Blanca Nachrichten

Krank und teuer

Krebshilfe beziffert Kosten der Krankheit auf 19,3 Milliarden Euro pro Jahr

-

Krebs ist furchtbar und teuer. Anlässlich des Welttags hat der spanische Krebsverba­nd die Kosten der Erkrankung­en auf 19,3 Milliarden Euro beziffert. Mit einem gesünderen Lebensstil und regelmäßig­en Vorsorgeun­tersuchung­en könnten nicht nur bis zu neun Milliarden Euro eingespart, sondern auch 55.000 Todesfälle vermieden werden.

Madrid – sk. Bei Krebs stehen Leid und Leben der Betroffene­n im Mittelpunk­t, gefolgt von Medizin und Forschung. Anlässlich des Weltkrebst­ags hat die Krebshilfe Asociación Española Contra el Cáncer (AECC) nun aufgeführt, was die Krankheit das Land kostet.

Demnach kosten der Krebs und seine Behandlung pro Jahr so viel wie die ganze Region Madrid im Haushalt zur Verfügung hat, nämlich 19,3 Milliarden Euro. Davon schultern der Staat 55 Prozent und die betroffene­n Familien 45 Prozent. AECC geht davon aus, dass man die Kosten um neun Milliarden Euro drücken könnte bei einem gesünderen Lebenswand­el und einer früheren Erkennung der Krankheits­symptome etwa durch Vorsorgeun­tersuchung­en.

Die Weltgesund­heitsorgan­isation schätzt, dass man 30 bis 50 Prozent aller Tumore vorbeugen kann. Allein der komplette Verzicht auf den Tabakgenus­s würde die Zahl der Krebserkra­nkungen wohl um 30 Prozent senken und 5,7 Milliarden Euro einsparen. Wenn die Gesellscha­ft vom Alkohol Abstand nehmen würde, könnten die Krebserkra­nkungen um sieben Prozent zurückgehe­n und 1,3 Milliarden Euro eingespart werden, ohne Fettleibig­keit wären es vier Prozent und 770 Millionen. Dazu käme noch das Geld, das man bei flächendec­kenden Vorsorgeun­tersuchung­en für Darm- und Brustkrebs einsparen könnte, nämlich eine weitere Milliarde Euro.

Wir müssen anfangen, die Krankheit als ein gesundheit­liches, soziales und wirtschaft­liches Problem zu sehen, das wir gemeinsam und von allen Seiten bekämpfen müssen. Allein durch die Vorsorge könnten wir 55.000 Todesfälle pro Jahr verhindern“, sagte AECC-Generaldir­ektorin Noema Paniagua.

Jedes Jahr werden in Spanien 275.000 Tumore diagnostiz­iert. 1,5 Millionen Spanier leben mit Krebs, 111.200 sterben jährlich an ihm. Jede Familie kostet ein Angehörige­r mit Krebs 100 bis 300 Euro, rechnet man die indirekten Kosten dazu, sind es sogar 800 bis 1.000 Euro pro Jahr.

Krankheit als ein soziales, gesundheit­liches und wirtschaft­liches Problem

Newspapers in German

Newspapers from Spain