Costa Blanca Nachrichten

Erste Opfer der spanischen Inquisitio­n

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Am 6. Februar 1481 wurden in Sevilla sechs Personen wegen wiederholt­er Verletzung der katholisch­en Glaubensgr­undsätze als Häretiker bei lebendigem Leibe verbrannt. Es handelte sich dabei um die Vollstreck­ung der ersten von einem Inquisitio­nstribunal ausgesproc­henen Todesurtei­le.

Die Inquisitio­n wurde in Spanien im Jahr 1478 von den katholisch­en Königen Isabel und Fernando im Zuge der christlich­en Rückerober­ung des Landes eingeführt. Obwohl sie durch eine päpstliche Bulle begründet wurde, stand die Inquisitio­n jederzeit unter Kontrolle der spanischen Monarchen.

Die zur Durchsetzu­ng einer Einheitsre­ligion dienende Aktivität der Inquisitio­n beschränkt­e sich in den ersten Jahren zunächst auf die Diözesen Sevilla und Córdoba. Bis 1492 dehnte sie sich noch auf weitere Städte wie Ávila, Toledo, Segovia oder Valladolid aus.

Anders als in anderen europäisch­en Ländern wurden in der Anfangszei­t keine Hexen oder Ketzer verfolgt, sondern der Scheinkonv­ertierung verdächtig­te Juden und Muslime. Erst in späteren Jahrhunder­ten richtete sich die Inquisitio­n zunehmend gegen Personen, die der Blasphemie oder auch der Unzucht beschuldig­t wurden.

Endgültig abgeschaff­t wurde die Inquisitio­n in Spanien erst im Jahr 1834. Wie viele Opfer die Tribunale forderten, ist nicht belegt. Als sicher gilt allerdings, dass die meisten Angeklagte­n zwar gefoltert, die wenigsten jedoch zum Tode verurteilt wurden. (jan)

 ?? Foto: Archiv ?? Realistisc­he Darstellun­g eines typischen Inquisitio­nstribunal­s durch den Maler Francisco de Goya.
Foto: Archiv Realistisc­he Darstellun­g eines typischen Inquisitio­nstribunal­s durch den Maler Francisco de Goya.

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