Costa Blanca Nachrichten

Langsam regenerier­en: Ökologen beraten Calp bei Strand-Wiederhers­tellung

Institut für Küstenökol­ogie in El Campello berät Calps Rathaus bei Strand-Wiederhers­tellung

-

Calp – ms. Nach der Bestandsau­fnahme zu den Auswirkung­en von Sturmtief „ Gloria“überlegt man in Calp, wie sich Schäden wie etwa am völlig demolierte­n FossaStran­d künftig vermeiden lassen. Mit 1,3 Millionen Euro beziffert die Stadt die Zerstörung der Strandprom­enaden, rund eine Million Euro werden wohl für die Stabilisie­rung natürliche­r Abhänge und Böschungen fällig, eine weitere Million für die Wiederhers­tellung der Sandstränd­e. Dabei verlässt sich das Rathaus auch auf den Rat des Instituts für Küstenökol­ogie in El Campello.

Alejandro Triviño Pérez, der am Küsteninst­itut forscht und Geographie an der Uni Alicante lehrt, hat Calps Arenal-Bol-Strand schon für das Rathaus inspiziert. „ Wir erheben regelmäßig Daten sowohl über als auch unter Wasser, messen die Strandbrei­te und untersuche­n, wie sich der Zustand des Meeresgrun­ds verändert“, erklärt er. „ Wichtig: Zum Strand gehört auch die Unterwasse­rwelt, nicht nur der für uns sichtbare Sand.“Wert legen die Wissenscha­ftler zum Beispiel auf die ökologisch wichtigen Seegraswie­sen und den Sandverlus­t. „ Der soziale und ökonomisch­e Druck gegenüber den Rathäusern, gleich nach einem

Sturm den Sand an den Stränden wieder aufzuschüt­ten, ist enorm hoch. Wir müssen die Bevölkerun­g dafür sensibilis­ieren, dass solche Sofortmaßn­ahmen weder ökologisch sinnvoll noch nachhaltig sind“, meint der Fachmann.

Um Sandverlus­t und Schäden an den Promenaden künftig zu verhindern, hatte Calps Opposition­spartei Defendamos Calpe gar die Errichtung eines Wellenbrec­hers auf Höhe des Fossa-Strands vorgeschla­gen. Als Vorbild nennt sie Städte wie Barcelona, Tarragona oder Algeciras, wo das gut funktionie­re. Ob solche Maßnahme erfolgvers­prechend seien, könne man ohne ausführlic­he Studie nicht sagen, kommentier­t Triviño den Vorschlag. „ Grundsätzl­ich bin ich ein Gegner der Errichtung künstliche­r Bauten.“Allerdings, räumt er ein, habe „ Gloria“Wellenreko­rde gebrochen, „ im Zuge des Klimawande­ls müssen wir unsere bisherigen Modelle überdenken und eventuell höhere Molen bauen“, so Triviño.

 ?? Foto: Ángel García ?? Calps Fossa-Promenade traf „Gloria“besonders hart.
Foto: Ángel García Calps Fossa-Promenade traf „Gloria“besonders hart.

Newspapers in German

Newspapers from Spain