Aznar schlägt González im dritten Anlauf
Am 3. März 1996 gewann die konservative PP unter der Führung von José María Aznar die nationalen Parlamentswahlen. Der Herausforderer hatte drei Versuche benötigt, um den langjährigen Regierungschef Felipe González von der sozialistischen PSOE zu besiegen und im Amt abzulösen.
Der gebürtige Madrilene Aznar zog 1982 erstmals als Abgeordneter in den spanischen Kongress ein. Fünf Jahre später kandidierte er dann aber bei den Landtagswahlen in Kastilien-León, die er auch gewinnen konnte, woraufhin er zum Ministerpräsidenten der Autonomen Region ernannt wurde.
Die Landespolitik verließ Aznar indes nur zwei Jahre später wieder, um auf nationaler Ebene die Spitzenkandidatur der PP zu übernehmen und erstmals gegen González anzutreten. Bei den
Wahlen im Oktober 1989 konnte sein politischer Gegner jedoch seine absolute Mehrheit behaupten.
Bei den Parlamentswahlen im Juni 1993 konnte Aznar den Rückstand auf die PSOE zwar deutlich verringern, ging aber erneut als Verlierer hervor. Die nächsten
Wahlen hatte Felipe González dann ein Jahr vorziehen müssen, da die katalanische CiU seiner Minderheitsregierung die Unterstützung aufgekündigt hatte.
Die PP konnte von mehreren Korruptionsskandalen der PSOE profitieren und diese in der Wählergunst schließlich überflügeln. Nach seinem hauchdünnen Wahlsieg führte Aznar nun eine Minderheitsregierung, die ebenfalls von der CiU gestützt wurde. Vier Jahre später, bei den Wahlen im März 2000 konnte er hingegen eine absolute Mehrheit erringen.
Im Jahr 2003 erklärte er seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur und designierte Mariano Rajoy zu seinem Nachfolger, der die Wahlen im Jahr darauf aber gegen José Luis Rodríguez Zapatero verlor und wie Aznar noch zwei weitere Anläufe benötigen sollte. (jan)