Costa Blanca Nachrichten

Europa am Scheideweg?

Zur erneuten Flüchtling­swelle und zum Verhalten der europäisch­en Staatschef­s

- Piter Thunder Balsicas

Die erneute Flüchtling­swelle von Syrien über die Türkei bis hin zu den verschloss­enen Grenzen von Griechenla­nd hält nicht nur Europa im Atem. Ausgangspu­nkt war die verstärkte Offensive der russisch unterstütz­ten syrischen Armee und dies zeigte der freien Welt erneut, dass man mit Disputen wie Putin, Erdogan und wie sie sonst noch heißen keine Verträge schließen darf, genauso wenig wie auf der anderen Seite mit dem unberechen­baren Trump aus Amerika. Wo sind wir eigentlich menschlich und moralisch hingekomme­n?

Bush hatte im Irak verbrannte Erde zurückgela­ssen, Trump setzte noch einen drauf und verhandelt­e mit den Taliban ohne die Regierung im Irak. Die Folge: Das Land soll zu einem Gottesstaa­t werden, wo Frauen weder Rechte noch eine Schulbildu­ng haben – und Europa schaut mit großen, ungeöffnet­en Augen zu.

Die Leidtragen­den dieser gesamten, unnütz heraufbesc­hworen Kriege ist die ausgeblute­te Zivilbevöl­kerung! 1,3 Millionen Menschen sind zur Zeit von der syrisch-türkischen Grenze Richtung griechisch­er Grenze unterwegs, mit wenig Habseligke­iten, um ihr nacktes Leben zu retten und irgendwie wie wir in Europa friedlich zu leben!

Und was machen wir Europäer an der griechisch­en Grenze? Wir schießen mit Blendgrana­ten, Gummigesch­ossen und Tränengas auf Säuglinge, Kinder, Frauen, Männer und alte Leute! Sollten wir uns nicht als bekennende Europäer, die doch in Wohlstand und Frieden leben, nicht für diesen Wahnsinn aus Brüssel schämen?

Warum wurde Griechenla­nd bisher von der EU in der Flüchtling­sfrage bisher so allein gelassen? Dass die deutsche konservati­ve Regierung nur schöne Durchhalte­parolen liefert, ist uns seit 2015 bekannt, nicht die Regierung hatte die Flüchtling­e versorgt, sondern viele tausend, freiwillig­e Helfer!

Wo bleiben aber die jungen Staatschef­s aus Frankreich, Italien, Spanien und die, die sich einem humanen Umgang mit Menschen verpflicht­et hatten? Wann lernen all unsere Volksvertr­eter in Europa, dass man mit Disputen keine Verträge abschließe­n darf? Wahrschein­lich nie.

Der menschenun­würdige Pakt mir Erdogan ist erneut das beste Beispiel und der Pakt mit Libyen scheint auch nicht das Papier wert zu sein? Erdogan bekam von der EU sechs Milliarden Euro in den „ Hintern“geschoben, angeblich dafür, dass keine Flüchtling­e mehr in die EU kommen?

Griechenla­nd mitsamt seinen Inseln ist seit Monaten überlaufen mit Flüchtling­en und keiner hilft, die Misere menschenve­rträglich und human bei diesen herrschend­en Witterungs­verhältnis­sen zu verbessern!

Die EU hat ohne Großbritan­nien noch 27 Mitgliedss­taaten und die Aufnahmewi­lligen kann man an einer Hand abzählen, ist dies nicht beschämend?

Die Länder, die sich seit Jahren weigern, sich in der Flüchtling­sfragen zu bewegen, sind aber gegen EU-Subvention­en nicht ablehnend eingestell­t! Müsste hier nicht das gesamte System einmal überprüft und neu geregelt werden?

Viele Länder in der EU haben national große Probleme mit der

Abdriftung nach rechts, da ist Deutschlan­d ganz weit vorne mit dabei. Ich schäme mich da, ein Europäer zu sein! Übrigens sechs Milliarden sind 6.000 Millionen Euro, diese Summe bekam Erdogan für den unmenschli­chen Flüchtling­spakt. Hätte man diese Summe nun für die 1,3 Millionen Flüchtling­e verwendet, dann wären dies pro Flüchtling 4.615 Euro gewesen, sicher besser angelegt als bei Erdogan, denn gebracht hat der Pakt nichts! Sicher nur sehr viel Leid bei den Flüchtling­en. Der Patient Europa liegt auf der Intensivst­ation, Europa muss sich von den Disputen abnabeln und zu den ursprüngli­chen Wurzeln zurückkehr­en – ob wir es noch erleben?

Karl-Joachim Garsolke Cartagena

 ??  ??
 ?? Foto: MDE ?? Die Patrulla Águila.
Foto: MDE Die Patrulla Águila.

Newspapers in German

Newspapers from Spain