Von Valencia bis nach Los Angeles
Fallera-Kleid auf Hollywood-Gala – Vergangenheit und Gegenwart der bekannten Trachten aus Valencia
Valencia/ Los Angeles – ste. Auch wenn die größten Programmpunkte der Fallas dieses Jahr auf unbestimmte Zeit verschoben sind, werden die Valencianer sich ihre große Fiesta kaum komplett verbieten lassen. Mit dazu gehört auch die typische Kleidung, die Moda Fallera.
Diese ist nicht nur innerhalb von Spanien bekannt, sondern war sogar auch auf einer HollywoodGala zu sehen. Hochglanzdesignerin Reem Acra kleidete die Schauspielerin Lea Michele mit einem aufwendig bestickten Fallera-Kleid ein und zog damit die Aufmerksamkeit der internationalen Presse auf die künstlerische und bunte Trachtenmode.
Die Raupen feiern Fallas
Die wirklich edlen Modelle werden dabei aus Seide gefertigt. Diese aufwendige Technik brachten die Mauren schon im 9. Jahrhundert in die Hauptstadt der Fallas, Valencia. Im 15. Jahrhundert gehörte die Stadt dann zu den weltweit führenden Herstellern und hat sich bis zum heutigen Tag ein großes Renommee erhalten. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich die kleinen Raupen auch vor den Fallas kräftig ins Zeug legen müssen.
Doch nicht nur auf die Tierchen kommt es dabei an, sondern auch auf die Menschen, die ihre Kunst nutzen. Ein einziger Kokon kann einen Faden mit einer Länge von einem Kilometer herstellen. Doch damit das gelingt, muss er genau zum richtigen Zeitpunkt abgekocht werden. Um einen Faden zu spinnen, mit dem man dann wirklich nähen oder weben kann, werden aber mehrere Kokons benötigt, da das Resultat aus einem einzelnen Kokon sehr dünn ist. Dieser seidige Untergrund wird dann kunstvoll mit Blumenmustern bestickt. Besonders die Röcke stehen dabei im Fokus, denn es gilt: je voluminöser, bauschiger und länger, desto besser. Damit das Volumen auch in der gesamten Pracht zu bewundern ist, muss ein weißer Spitzen-Unterrock, Enaguas, her. Die perfekte Figur zaubert ein Mieder aus dem Stoff des Rocks, der über einer weiße Bluse getragen wird. Zum Schluss ist natürlich auch der Schmuck entscheidend: sogenannte Aderezos, die am Kragen befestigt werden und in Handarbeit hergestellt werden. Nicht selten kommt zusätzlich auch noch ein dekorativer Fächer zum Einsatz, der in der Region noch immer traditionell produ
ziert wird.