Spanien und Frankreich erneuern Allianz
Am 21. März 1801 unterzeichneten Manuel Godoy, damaliger Premierminister des spanischen Königs Carlos IV., und Lucien Bonaparte, als Gesandter seines Bruders Napoleon Bonaparte, in Aranjuez einen Bündnisvertrag. Dieser regelte einen Austausch von Territorien zwischen beiden Nationen und bestätigte zudem die bisherige militärische Allianz Spaniens und Frankreichs gegen England.
Schon 1796 hatten Spanien und Frankreich im Vertrag von San Ildefonso beschlossen, sich gegen den gemeinsamen Feind England Beistand zu leisten, nachdem die spanische Monarchie und die französische Republik sich von 1793 bis 1795 noch gegenseitig bekriegt hatten. England war der Koalition von Preußen und Österreich gegen das revolutionäre Frankreich beigetreten und machte der spanischen Flotte wiederum die Seehoheit auf dem Atlantik streitig.
Der Vertrag von San Ildefonso fand im Oktober 1800, nachdem Napoleon in Frankreich mit einem Staatsstreich an die Macht gelangt war, eine Neuauflage. Frankreich suchte die Unterstützung Spaniens im zweiten Koalitionskrieg gegen England, Österreich und Russland, während sich Spanien mit Hilfe Frankreichs gegen ein von England verhängtes Handelsembargo zur Wehr setzen wollte.
Näher konkretisiert wurde die erneuerte militärische Allianz fünf Monate später im erwähnten Vertrag von Aranjuez, der unter anderem die Zusammenstellung einer gemeinsamen Flotte zur Wahrung der jeweiligen Interessen in Europa und Überseegebieten regelte.
Darüber hinaus legte er fest, dass Frankreich in Italien das Großherzogtum Toskana an Spanien abzutreten hatte, während Spanien im Gegenzug auf das Herzogtum Parma zugunsten Frankreichs verzichtete. Außerdem überließ Spanien auf dem amerikanischen Kontinent Frankreich das Territorium von Louisiana. (jan)