Ostern wird im Internet gefeiert
Almerías Bischof Adolfo González sieht die Übertragungen auf Facebook und Youtube kritisch
Almería – jan. Nicht nur mit dem Absagen der Osterprozessionen und Gottesdienste tut Almería sich schwer, sondern auch mit dem Finden passender Alternativen. Bischof Adolfo González hat auf den Vorstoß von Papst Franziskus kritisiert, der aufgrund der weltweiten Coronavirus-Krise die Möglichkeit eröffnet hatte, das Osterfest in diesem Jahr Mitte September nachzuholen. Die Gottesdienste und Zeremonien, mit denen der Kreuzigung und Auferstehung Christi gedacht wird, würden nur an den im religiösen Kalender hierfür vorgesehenen Tagen wirklich Sinn machen. Nicht so schlecht findet er indes den Vorschlag, einige Prozessionen auf das erwähnte Datum zu verschieben. In Almería stehen aber im September mit der Wallfahrt zu Ehren des Cristo de la Luz in Dalías und jener zu Ehren des Cristo del Bosque in Bacares berets zwei wichtige Feste an.
Letzter Nachzügler
Schon mit der Entscheidung, die Osterprozessionen abzusagen, hatte Almería große Probleme. Als letzte andalusische Provinzhauptstadt wurde der von der Stadt, dem Bistum und den religiösen Bruderschaften einvernehmlich gefällte Beschluss erst am 14. März bekannt gegeben, an jenem Tag also, an dem bereits der Notstand ausgerufen wurde.
Ganz ins Wasser fallen soll das Fest aber dennoch nicht. Die meisten Bruderschaften haben schon angekündigt, über das Jahr verteilt religiöse Märsche mit ihren Thronfiguren austragen zu wollen, auch wenn diese nicht so prunkvoll wie die Osterprozessionen ausfallen werden. Zumal gleich mehrere der Osterbruderschaften in diesem Jahr runde Gründungsjubiläen feiern.
Die Stadt Almería wiederum hat am vergangenen Wochenende bereits begonnen, in den Sozialen Netzwerken die Prozessionen des letzten Jahres auszustrahlen. Zudem werden über die Sozialen Medien Fotografien und Videos der örtlichen Bruderschaften vertrieben und sogar ein Buch über ihre Geschichte und Entwicklung kann dort heruntergeladen werden.
In den Sozialen Netzwerken sowie auf Youtube werden schon seit einigen Wochen auch die von den Pfarrern diverser Gemeinden ohne Publikum veranstalteten Gottesdienste übertragen. Was Almerías Bischof jedoch auch kritisch sieht. Die Übertragungen auf Youtube missfallen ihm, weil sie für Werbeanzeigen unterbrochen werden.
Und über die Sozialen Medien würde man die anvisierte Zielgruppe kaum erreichen, sondern vielmehr Gruppen von Leuten, welche die Messen kommentieren, statt ihnen mit der gebotenen Aufmerksamkeit zu folgen. Weshalb der Bischof den treuen Kirchgängern eher empfiehlt, sich die von landesweiten Rundfunkanstalten wie La 2, 13 TV oder Radio María übertragenen Gottesdienste anzuschauen oder anzuhören.