Unter Wert verkauft
Ohne Wucher keine Masken: Kritik an der Deckelung der Preise für Atemschutzmasken
Madrid – sk/dpa. Die spanische Regierung hat Höchstpreise für die einfachen OP-Masken und für Desinfektionsgel eingeführt. Die Einwegmasken dürfen demnach nicht mehr als 96 Cent und das 150-Milliliter-Fläschchen Desinfektionsgel maximal 3,15 Euro kosten. Die Regierung wollte damit Wucher bei den Präventionsmitteln gegen das Coronavirus, die bis heute mancherorts nur schwer zu bekommen sind, vorbeugen.
Allerdings stieß die Maßnahme auf Kritik bei den Apothekern wie auch bei den Herstellern beziehungsweise Zulieferern. Ich kaufe die Masken für 1,21 Euro ein. Wie soll ich sie da für 0,96 Euro verkaufen?“, zitierte die Zeitung El Mundo“Miriam Gómez, Inhaberin eines Geschäfts. Sie sei ja bereit, einige Zeit zum Einkaufspreis zu verkaufen, aber nicht darunter. Das gelte auch für Desinfektionsgel.
Preis unter Einkaufspreis
Ähnlich äußern sich auch Hersteller von Masken. Bei diesem Preis kommen wir nicht zurecht, es lohnt sich nicht, und einige Betriebe werden aus der Produktion aussteigen“, zitierte die Zeitung Stimmen aus dem Dachverband der spanischen Textilindustrie. Auch die überwiegend aus China kommenden Importe seien sechs mal teurer als vor der Pandemie. Einige Online-Anbieter nahmen die OPMasken aus dem Sortiment. Nun befürchten einige einen Engpass bei den OP-Atemschutzmasken. Den Preis für Filtermasken hat die Regierung nicht festgelegt.