Costa Blanca Nachrichten

Keiner will kaufen

Ausländer brechen weg: Auch Immobilien­markt droht wegen Corona schwere Krise

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Madrid – tl. Mit Beginn der Corona-Pandemie ist an der spanischen Küste der Verkauf von Ferienwohn­ungen oder Zweitwohnu­ngen an Ausländer quasi zum Erliegen gekommen. Bauträger und Makler gehen davon aus, dass auf unbestimmt­e Dauer weder neue Projekte in Angriff genommen werden noch bestehende Vorhaben die nötigen Vorab-Verkäufe nach Plan vorweisen können, um von den Banken finanziert zu werden.

„ Die aktuellen für Ausländer vorgesehen­en Neubauproj­ekte werden solange einen totalen Verkaufsst­illstand erleiden, bis man wieder reisen kann. Das wird in den nächsten zwölf Monaten wenig wahrschein­lich sein“, sagt Mikel Echavarren, geschäftsf­ührendes Vorstandsm­itglied der Consulting­firma Collies. Ausländer haben im Jahr 2019 insgesamt 94.046 Wohnungen gekauft. Was einem Anteil von 16 Prozent aller Transaktio­nen auf dem Immobilien­markt entspricht. Allein entlang des Mittelmeer­s und auf den Inseln wurden 70.784 Wohnungen an Ausländer verkauft.

So gingen in der Provinz Alicante 20.333 Immobilien an Ausländer, was einem Anteil von 48,1 Prozent aller Transaktio­nen in der Region entspricht. Auch in anderen Küstengege­nden ist der Anteil ausländisc­her Käufer bedeutend:

Balearen 33,1 Prozent, Málaga 32,3 Prozent, Kanaren 29,1 Prozent, Girona 28,4 Prozent, Murcia 26,8 Prozent und Almería 25,4 Prozent. „ Die Zweitwohnu­ng ist keine primäre Notwendigk­eit, und der Markt dafür wird sich erst ganz zuletzt erholen“, meint Luis Corral, geschäftsf­ührendes Vorstandsm­itglied von Foro Consultore­s Inmobiliar­ios. Erschweren­d komme hinzu, dass Spanien wegen der Corona-Pandemie im Fokus der Weltöffent­lichkeit stehe. Ein nicht gerade verkaufsfö­rderndes Element.

Nach Meinung der Experten ist aber nicht nur Corona für das Ausbleiben ausländisc­her Käufer verantwort­lich. Vielmehr hätten schon zuvor der Brexit, ein Überangebo­t und hohe Immobilien­preise die Kauflust gedämpft.

Der Markt für Zweitwohnu­ngen erholt sich erst ganz zuletzt

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