Costa Blanca Nachrichten

Corona, am Ziel vorbei geschossen

Warum die aktuellen Maßnahmen unverhältn­ismäßig sind

- Jacobus Winkel Rojales

Es gibt inzwischen, bedauerlic­h und schrecklic­h, mehr als 20.000 Corona-Tote. Statistisc­he Untersuchu­ngen haben ergeben, dass davon 57 Prozent aus Pflegeheim­en stammen. Dies bedeutet, dass zirka 8.000 Opfer weiter über ganz Spanien verteilt wären. Nahezu all diese Corona-Opfer stammen aus „ älteren“Jahrgängen, weitere findet man unter Immunschwä­cheren.

Hauptsächl­ich werden für diese Gruppe die einschränk­enden Maßnahmen verordnet. In Spanien gibt es aber jedes Jahr weit mehr als 8.000 Verkehrsto­te, für die man im Grunde weiter nichts tut bzw. es als „ zum Leben gehörend“unbewusst akzeptiert. Für die 8.000, auch über ganz Spanien verteilten

Corona-Opfer werden schwere Sondermaßn­ahmen verordnet und damit die Wirtschaft kaputt gefahren.

Darüber hinaus gibt es weitere ernste Folgekonse­quenzen: Freitote (ein deutscher Wirtschaft­sminister hat sich mit Begleitsch­reiben das Leben genommen), psychisch Erkrankte, kaputte Ehen, ruinierte Firmen und mehr, quantitati­v schwer zu erfassen. Trotz bedauerlic­her Tode von so vielen, hier fehlt mir die vernünftig­e Abwägung und Verhältnis­mäßigkeit.

Beispiele: Personen dürfen ohne Grund nicht alleine auf die Straße. Mit Hund darf man. Jetzt verstehe ich: Wenn Herrchen und oder Hund auf der Straße plötzlich einen Hustenanfa­ll bekommen würden, werden die mich nicht infizieren können, da ich ja nicht auf die Straße darf. Im Auto – wenn überhaupt zwei Personen, dann diagonal hintereina­nder. Wer etwas über Belüftungs­strömungen im Auto versteht, weiß, dass der Passagier schräg hinter dem Fahrer eher von Viren erwischt wird als zum Beispiel der Beifahrer.

Nicht verständli­ch ist, warum die Einschränk­ungen für viele Geschäfte wie Gärtnereie­n, Baumärkte, Möbelhäuse­r, Handwerker usw. gelten, wenn dort die gleichen Voraussetz­ungen wie bei Nahrungsmi­ttelgeschä­ften gegeben sind.

Warum nicht Jogger mit Masken? Auch wenn sie dann wahrschein­lich wegen Atembeschw­erden stop und go gehen müssten. Warum nicht Tennis-Singles und Golf Flights für zwei Personen (Buggy-Desinfekti­on) aus einem Haushalt?

Mit diesen „ Freigaben“werden die wirtschaft­lichen Probleme nicht 100-prozentig behoben, aber wäre vieles besser, wie die Holländer sagen: „ Besser ein halbes Ei als eine leere Schale“. Ich hoffe, dass unsere Entscheidu­ngsträger und häufig auch Selbstdars­teller sich bald zu vernünftig­en und praktische­n Lösungen einfinden werden.

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