Wunder gegen Dürre, Armut und Seuche
Bis vor einem Jahr feierte Madrid die Fiestas de San Isidro el Labrador am 15. Mai, die Francisco de Goya in seinem Werk
„ La pradera de San Isidro“1788 verewigte. Der Maler fing die typische Picknick-Atmosphäre ein, die Madrilenen bis vor dem Coronavirus pflegten. Zu Zeiten von Corona scheint die Allzweckwaffe der Madrilenen gegen Dürre, Armut und Krankheit mit der Mehrheit der Gläubigen in die Kurzarbeit gegangen zu sein.
Dabei spielt San Isidro in der ersten Liga der Schutzheiligen.
Der Landarbeiter Isidor lebte im 12. Jahrhundert (1082 bis 1172) und trägt seinen Heiligenschein seit 1622. Isidor ist ein besonderer Heiliger, er gehörte keinem Orden an, stammte aus einfachsten Verhältnissen und seine Wunder bleiben in der landwirtschaftlichen Welt verhaftet.
Nach seinem Tod etwa soll er bisweilen nachts in Begleitung von Engeln beim Pflügen gesehen worden sein. Nichtsdestotrotz sammelte er aufgrund seiner Frömmigkeit und Güte Pluspunkte in der Gunst des Volkes, so soll er Arme mit Eintopf aus einem Topf versorgt haben, der sich auf wundersame Weise immer wieder füllte.
Darstellungen wie Skulpturen und Bilder zeigen ihn im Gewand eines einfachen Bauern und mit einem Grabspaten. Nationalpoet Lope de Vega griff Leben und Wunder des Heiligen auf, der wie kein anderer das ländliche und einfache Leben verkörpert. Papst Johannes XXIII. erklärte ihn
1960 zum Schutzheiligen der Landwirte. (sk)