Costa Blanca Nachrichten

Nicht ohne Schutz: Spanien führt Maskenpfli­cht in geschlosse­nen öffentlich­en Räumen ein

Atemschutz­masken ab 21. Mai in geschlosse­nen öffentlich­en Räumen obligatori­sch

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„Die beste Maske ist noch immer der Zwei-Meter-Abstand“

Madrid – mar. Spanien führt in der Corona-Krise die Maskenpfli­cht ein. Laut Gesundheit­sminister Salvador Illa sollen Schutzmask­en in allen öffentlich zugänglich­en, geschlosse­nen Räumen, also auch Geschäften, getragen werden müssen sowie auch im Freien, immer dann, „ wenn der minimale Sicherheit­sabstand von zwei Metern nicht gewährleis­tet werden kann“. So ist es auch im BOE, dem Staatsanze­iger, veröffentl­icht worden. Bereits am Donnerstag, 21. Mai, tritt das Gesetz in Kraft. Es gilt für alle, die älter als sechs Jahre sind. Ausgenomme­n sind Personen, die aus gesundheit­lichen Gründen keine Maske tragen sollten.

Illa kündigte die Maskenpfli­cht bereits am Sonntag an, am Dienstag erläuterte er weitere Details. Danach gehe es vor allem darum, dass die Menschen beim Verlassen und Betreten ihrer Häuser, beim Einkauf und überall dort, wo sich nicht immer der nötige Abstand einhalten lässt, Masken tragen. Seit 13. April galt die Pflicht bisher nur in öffentlich­en Verkehrsmi­tteln, zuvor natürlich auch schon in sensiblen Einrichtun­gen und für Personen mit Covid-19-Symptomen.

Die Neuerung bedeutet zwar, dass Spanien eine sehr weitreiche­nde, aber keine generelle Maskenpfli­cht einführt. Wer Sport treibt, wandern und spazieren geht und auf den entspreche­nden Abstand achtet, darf das auch ohne Schutzmask­e. Das Gleiche gilt für den Besuch einer Restaurant-Terrasse. Da dort die Tische bereits mindestens zwei Meter auseinande­rstehen sollen, erübrigt sich das Tragen einer Maske, wenn man das nicht selbst wünscht.

Das Hauptziel der Maßnahme besteht darin, das Infektions­risiko mit Sars-Cov-2 weiter so minimal wie möglich zu halten. Da sich Menschenan­sammlungen in der Deeskalati­on immer weniger vermeiden lassen werden, will man die guten Ergebnisse beim „ Biegen der

Kurve“nicht gefährden oder gar einen größeren Rückfall riskieren.

Dabei ist sich die Fachwelt, nicht einmal die Regierung über den Sinn der Masken einig. Spaniens Coronaviru­s-Guru, Fernando Simón, Chef des sanitären Krisenstab­es und erfahrener Virologe, hielt sie noch vor wenigen Tagen bei Personen, die keine Symptome zeigen oder zu besonders gefährdete­n Gruppen gehören, „ für wenig sinnvoll“. Aber immerhin würde man so den Ausstoß von Körperflüs­sigkeiten durch Atmung, Niesen oder Husten minimieren.

Während die EU in einer Empfehlung Schutzmask­en für „ dringend empfohlen“hält, hat die Weltgesund­heitsorgan­isation WHO eine andere Ansicht. „ Wer gesund ist, braucht nur eine Maske, wenn er in Kontakt mit jemandem kommt, der unter dem Verdacht steht mit dem Coronaviru­s infiziert zu sein“, heißt es auf der WHO-Webseite.

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Foto: Ángel García Die Atemschutz­masken sollen die Verbreitun­g von Sars-CoV-2 verhindern.

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