Endlich hoch hinaus
Mit Masken durch Wald, Feld und Berge: Auch Unternehmen für Aktivtourismus dürfen wieder loslegen
Mit Maske den Gipfel erstürmen: Naturführer dürfen Arbeit in Marina Alta wieder aufnehmen
Marina Alta – at. María Roselló hat ihre diesjährige Hauptsaison verloren. Das Steckenpferd der Naturführerin sind Routen durch die Welt der wilden Orchideen in der Marina Alta. Die hatten zwar ein prächtiges, regenreiches Frühjahr, aber jetzt, wo wir Aktivtourismus-Unternehmen unsere Arbeit wieder aufnehmen dürfen, blühen nur noch zwei Arten“, sagt sie, hat aber zum Glück auch noch andere Erkundungstouren im Gepäck
immer mit dem Fokus auf die kleinen Wunder, die man in der Natur direkt vor der Haustür findet.
Strenge Schutzmaßnahmen
Was sie dabei jetzt beachten muss, wurde ihr genauestens von der Gesundheitsbehörde mitgeteilt. So dürfen sich in Phase 1 des Deeskalationsplans Unternehmen für Aktivtourismus mit maximal zehn Personen auf den Weg begeben, in Phase 2 soll diese Anzahl erhöht werden. Wer aus anderen Orten der Provinz anfährt, erhält von Roselló im Vorfeld ein Berechtigungsschreiben für den Fall einer Kontrolle. Die Teilnehmer werden außerdem darauf hingewiesen, dass sie bei Covid-19-Symptomen absagen sollten. Maske und Handschuhe sollte zwar jeder selbst mitbringen, für den Fall der Fälle hat sie aber Material für alle dabei, genauso wie Desinfektionsmittel.
Sie selbst darf statt der Maske alternativ einen Plastikschutz vor dem Gesicht tragen. Das ist für mich wichtig, da es in meinen Routen auch um Emotionen geht, die Menschen müssen meine Mimik sehen“, sagt sie. Zum Maskentragen verpflichte sie die Teilnehmer in der freien Natur bei Einhaltung des Mindestabstands nicht, doch wenn es zum Beispiel ins Dorf geht, müssen sie aufgesetzt werden“. Sogar ein Fieberthermometer müsse sie dabei haben. Falls sich jemand krank fühlt, müsste ich messen.“
Bei Fernando Sendra vom Aktivtourismus-Unternehmen Tururac in Dénia wird sogar vorsorglich schon vor Beginn jeder Route Fieber gemessen. Die Masken hätten bei seinen ersten Nordic-Walking-Touren seit Corona alle Teilnehmer freiwillig getragen, sagt er.
Sie fühlten sich so sicherer.“Und das wohl nicht nur wegen der Masken. Die Stöcke desinfizieren wir vorher und sie dürfen nicht ausgetauscht werden. Auch Trinkflaschen dürfen nicht den Nutzer wechseln und die Zeiten, in denen man beim Picknick Knabberzeug für alle in die Mitte stellte, sind auch vorbei.“
Natur erkunden
Doch trotz aller Schutzmaßnahmen sollte eins nicht vergessen werden: Der Genuss, wieder die Natur erkunden zu können. Zwar geht das unter bestimmten Bedingungen auch ohne organisierte Tour, doch sind die Einschränkungen, wer, wann und wo wandern darf, dann wesentlich größer. Wenn Sie eine Führung reservieren, stehen Sie auf der sicheren Seite“, sagt María Roselló, die allen den baldigen Ausflug in die Natur von Herzen gönnt. Das eigene Haus kann noch so schön sein, aber wir alle haben in dieser Zeit doch immer mehr den Blick aus dem Fenster zu schätzen gelernt.“