Costa Blanca Nachrichten

Geteilter Strand

Baden mit Hinderniss­en: Altea erlaubt Sonnen und Schwimmen, l’Alfàs del Pi nicht

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L’Alfàs del Pi/ Altea – ste.

Eine kleine Kuriosität ereignet sich seit Montag in Albir und Cap Blanch. Auch wenn es sich dabei theoretisc­h um ein und denselben Strand handelt, trennt sie ein ganz wesentlich­er Punkt: Albir gehört zur Gemeinde l’Alfàs del Pi und Cap Blanch zu Altea. Altea hat seine Strände mit Übergang in die Phase 2 des Deeskalati­onsplans gegen das Coronaviru­s geöffnet, l’Alfàs aber nicht. So hängen am Alfasiner Teil des Strandes Absperrbän­der, die Badegäste vom Gang zum Strand abhalten sollen, während kurz hinter dem Ortsschild von Altea schon viele Menschen am Strand liegen.

Zwischendu­rch kommt auch die Ortspolize­i von l’Alfàs noch dazu und scheucht die Menschen im Alfasiner Bereich auf die Promenade. Ein Schild, was die Regeln erklärt, sucht man hingegen vergeblich. „ Wir haben die rote Flagge aufgehängt, das ist das offizielle Zeichen dafür, dass Baden verboten ist“, verteidigt sich Luis Morant, Strandstad­trat von l’Alfàs del Pi. Das Rathaus setze auch erst einmal auf Informatio­n statt Strafen. „ Die Polizei wird erst einmal mit einem Megafon am Strand entlang gehen und die Menschen informiere­n. Nur wenn jemand sich wirklich weigert zu gehen, wird es Strafen geben“, beruhigt Morant.

Keine Angst am Strand

Kaum ist die Ortspolize­i weg, kommen jedoch auch die Strandbesu­cher zurück. „ Der Strand ist zwar noch nicht hergericht­et, aber das wird schon. Die Phase 2 bedeutet ja immerhin, dass man zum Strand darf“, meint zum Beispiel Steward Jones aus England, der in Albir lebt. „ Die Menschen müssen ja endlich wieder nach draußen gehen können“. Ob das auch das Baden im Meer einschließ­t, fragt er sich gar nicht. Kritischer sehen der Resident und seine Frau Grace jedoch die Öffnung der spanischen Grenze im Juli. „ Das Coronaviru­s ist noch nicht vorbei. Wenn mich jemand fragt, sage ich immer: Spanien ist noch nicht sicher“, erklärt Steward Jones. Am Strand fühlt er sich jedoch sehr sicher. „ Wir sind draußen und der Strand zieht sich von Albir bis zum Hafen nach Altea. Da hat man mehr als genug Platz, um Abstand zu halten“.

Legal am Strand aufhalten darf sich hingegen Pavel Kablanov aus Russland. Mit einem Metalldete­ktor sucht er am Strand nach Schätzen, „ wobei noch viel mehr Müll dabei ist“, lacht er. Auch ihm ist nicht bewusst, weshalb die Polizei andere Menschen vom Strand scheucht, ihn aber verweilen lässt. „ Ich habe gehört, dass sie Menschen weggeschic­kt haben, wahrschein­lich haben die die Reinigungs­arbeiten am Strand gestört“, so seine Theorie.

Doch warum öffnet l’Alfàs del Pi seine Playa denn nun nicht?

Die Öffnung der Strände erfolgt nach sehr genauen Richtlinie­n der Zentral- und Landesregi­erung“, erklärt der zuständige Stadtrat aus l’Alfàs del Pi, Luis Morant, der Redaktion. Dazu zähle zum Beispiel, dass der Strand in verschiede­ne Bereiche eingeteilt ist und die Eingänge kontrollie­rt werden, damit es nicht zu voll wird.

Auch bürokratis­che Hürden gebe es. „ Erst einmal muss jedes Rathaus einen Plan erstellen, um die Regeln im Staatsanze­iger zu erfüllen, dann muss der Stadtrat es der Regierung vorlegen und diese stellt dann ein Dokument aus, das bestätigt, dass die Gemeinde imstande ist, die Sicherheit­svorkehrun­gen gegen das Coronaviru­s zu erfüllen“, macht er deutlich. Er kann sich nicht vorstellen, dass Gemeinden wie Villajoyos­a oder Altea, die ihre Strände und Buchten schon öffnen, diese Genehmigun­g bereits vorliegen haben.

Beim Besuch des valenciani­schen Tourismusg­eneraldire­ktors Herick Campos in Villajoyos­a hörte sich das jedoch anders an. „ Seit zwei Wochen stand fest, dass die Strände am 1. Juni öffnen können und auch die Bedingunge­n waren klar. Einzelne Rathäuser wie zum Beispiel Villajoyos­a haben sich gut vorbereite­t und konnten deswegen auch gleich am Montag öffnen“, erklärt der Landespoli­tiker.

In l’Alfàs del Pi wartet man lieber noch ab. „ Diese Regeln kommen ja nicht von ungefähr. Bevor wir die Sicherheit der Besucher nicht zu 100 Prozent garantiere­n können, öffnen wir den Strand nicht“, sagt Stadtrat Morant. „ Die nötigen Umbauten und bürokratis­chen Vorgänge werden zwischen dem 8. und 10. Juni beendet sein.“

„Seit zwei Wochen stehen die Bedingunge­n zur Öffnung der Strände fest“

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Foto: A. García Die einen bauen, die anderen sonnen: Hinter dem weißen Wachturm beginnt Altea.

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