Fell bleibt trocken
Hundestrände in Torrevieja geschlossen: Bürgermeister verbannt Vierbeiner an Stadtgrenze
Torrevieja schließt Hundestrände: Bürgermeister verbannt Vierbeiner an Stadtgrenze
Torrevieja – mar. Die Strände Torreviejas werden für Badende endlich geöffnet. Doch für Hundebesitzer gibt es eine unangenehme Überraschung. Die beiden 2018 erst eröffneten Hundestrände der Stadt, Punta Margallo im Zentrum und Cala del Moro am Südende von La Mata, wurden durch Anweisung des Bürgermeisters Eduardo Dolón geschlossen.
Als Begründung wird angegeben, dass man die „ andauernden Konflikte“zwischen den alteingesessenen Anwohnern und den Hundebesitzern beenden wolle, die Ortspolizei hätte das auch empfohlen. Tatsächlich gab es seit der Eröffnung Streit. Die Anwohner, die seit Jahrzehnten Punta Margallo als Badestrand bevorzugten, demonstrierten, Unbekannte rissen die Markierungsschilder und Hundemülleimer ab. Einen Prozess verloren die Nachbarn.
Als Ersatz für die beiden Hundestrände hat Dolón einen Flecken ganz im Süden des Stadtgebietes freigegeben, an der Cala Rocío del Mar, zwischen dem Palmenhain Lo Ferris und der Urbi Rocío del Mar, die bereits an Punta Prima und damit an das Stadtgebiet von Orihuela angrenzt.
In einer Presseaussendung versuchte Dolón die Sache so darzustellen, als wären „ zwei kleine Punkte geschlossen“worden, um
„ einen richtigen Hundestrand zu eröffnen“. Doch die neue Stelle ist in mehrfacher Hinsicht ungeeignet. Für Bewohner von La Mata liegt sie rund acht Kilometer entfernt, ist also zu Fuß vor allem für ältere Leute praktisch nicht mehr zu erreichen, vom Stadtzentrum Torreviejas sind es immer noch vier bis fünf Kilometer.
Freuen können sich hingegen die Bewohner der nördlichen Zonen von Orihuela Costa, die jetzt einen neuen kleinen Hundestrand in der Nähe haben, den die Nachbarstadt bezahlt und pflegt. Der neue Flecken an der Cala Rocío del Mar hat 1.600 Quadratmeter, ist rund 80 Meter lang und 20 Meter breit – mit Glück.
Denn der „ Strand“besteht aus glatten Steinen, die oft überspült werden, was sie nicht nur im Meer verschwinden, sondern durch Moosbewuchs auch glitschig macht. Gleich nebenan liegt die kleine Sand-Playa Rocío del Mar, die Nähe ist nicht unproblematisch, auch wenn der Bürgermeister zugesagt hat, das Areal einzuzäunen.
Außerdem ist die nahe Cala Ferris mit ihrem Palmenhain ein
Naturschutzgebiet. Spaziergänger am Meer müssten dort aber mit ihren angeleinten Hunden hindurch, um an den neuen Hundestrand zu gelangen. Mit Hundehaltern, die ihre Tiere ohne Leine an dafür nicht zugelassenen Stellen am Strand und anderswo laufen lassen, gab es in der Vergangenheit immer wieder Konflikte, bis hin zu Handgreiflichkeiten.
Für Dolón scheint das kein Problem zu sein. Der Zeitung „ Información“erklärte er, dass die Stelle
„ die Kapazität hat, sie gut zugänglich zu machen und von den Badestellen abzugrenzen“, außerdem gebe es „ die Möglichkeit durch Aufsanden die Breite auf 18 bis 20 Meter zu erhöhen, so könnte man bis zu 1.600 Quadratmeter generieren“, so der Bürgermeister.
Stadtchef sieht kein Problem
Eduardo Dolón sieht in dem praktischen Entzug der Spazier- und Bademöglichkeiten für Hundefreunde am Strand in der 82.000Einwohner-Stadt, die im Sommer auf über 250.000 Menschen und entsprechend mehr Hunde anschwillt, keine Schließung, denn:
„ Wir haben gar nichts geschlossen, es werden zwei nicht geeignete Punkte zurückgenommen und dafür die Cala Rocío als Hundestrand und Hundebadeplatz eingerichtet, mit Einrichtungen, die die anderen nicht hatten“, beharrt er auf der Richtigkeit seiner Maßnahme. Die Anwohner der geschlossenen Hundestrände, überwiegend alteingesessene Familien Torreviejas und weniger zugezogene Residenten, werden es ihm sicher danken.
Der neue Hundestrand Torreviejas liegt fast schon in Orihuela