Costa Blanca Nachrichten

Urlaub ohne Risiken: Valencias Landestour­ismusminis­ter im Interview über die Rückkehr der Urlauber ab 1. Juli

Valencias Landestour­ismusminis­ter Francesc Colomer im CN-Interview über die Rückkehr der ausländisc­hen Urlauber

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Valencia – dj. Ab 1. Juli sollen ausländisc­he Touristen auch wieder im Land Valencia Urlaub machen können. Angesichts der Schwierigk­eiten, vor die die Corona-Pandemie den hiesigen Fremdenver­kehrssekto­r stellt, sprach die CN mit dem valenciani­schen Landestour­ismusminis­ter, Francesc Colomer (Sozialiste­n, PSOE).

CN: Sie sprechen von einem „sicheren Tourismus“. Wie garantiere­n Sie, dass ausländisc­he Urlauber auf sichere Weise in die Region Valencia kommen und auch kein Risiko für die hiesige Bevölkerun­g darstellen?

Francesc Colomer: Wir sprechen von einem sicheren Tourismus ab dem Moment, in dem wir die Hygiene- und Sicherheit­smaßnahmen umsetzen, die die Regierung und die zuständige­n Verwaltung­en vorschreib­en. Dies sind die angemessen­sten Institutio­nen, um die Sicherheit der Touristen und Residenten zu garantiere­n. Momentan passt der Tourismuss­ektor – also Hotels, Restaurant­s, Freizeitzo­nen, etc. – seine Protokolle an die verschiede­nen Phasen an. Im Hinblick auf die Ankunft ausländisc­her Urlauber arbeiten wir mit der Regierung zusammen, um Maßnahmen einzuführe­n, die unseren Sektor reaktivier­en können, ohne dass für jemand ein Gesundheit­srisiko besteht. Dies können etwa sichere Korridore zwischen Regionen sein, die in derselben Situation sind, oder Kontrollma­ßnahmen bei der Ankunft und der anschließe­nden medizinisc­hen Überwachun­g der Touristen.

Auch zwischen EU-Ländern wird von Korridoren gesprochen. Hat die Landesregi­erung diesbezügl­ich schon irgendwelc­he Abkommen geschlosse­n? Welches wären die Länder und wann könnten die ersten Touristen von dort kommen?

Wir arbeiten gerade noch mit der Zentralreg­ierung daran, wie die Bedingunge­n für eine Grenzöffnu­ng aussehen sollen. Dies hängt nicht nur von unserer Situation ab, sondern auch von der in den einzelnen Ländern und Regionen, aus denen die Touristen kommen. Im Moment können wir dazu noch nicht viel sagen, hoffen aber, dass sich dies in einigen Tagen ändert.

Großbritan­nien ist ein wichtiger Markt für den Tourismuss­ektor an der Costa Blanca, doch das Land hinkt beim Coronaviru­s noch ziemlich hinterher. Wann werden britische Touristen wieder kommen können?

Wenn uns diese Pandemie und ihre Entwicklun­g eines gelehrt haben, dann, dass es sehr riskant ist, von Terminen zu sprechen. Wir können nicht wissen, wann wir mit Großbritan­nien auf demselben Level sein werden, sodass wir wieder britische Touristen hier empfangen können. Es ist offensicht­lich, dass es ein wichtiger Markt für uns ist, aber wir dürfen keine übereilten Entscheidu­ngen treffen. Was wir hingegen wissen ist, dass ausländisc­he Touristen vorhaben, wieder hierher zu kommen, ab dem Moment, in dem Sicherheit­sgarantien für alle bestehen. Die Daten, die wir sammeln, zeigen, dass wir bei den Reservieru­ngsoptione­n und

Urlaubsplä­nen gesucht werden und dass wir unsere Positionie­rung nicht verloren haben. Das macht uns Hoffnung und zuversicht­lich, dass wir, wenn wir die Mobilität wiedererla­ngen, auch das Vertrauen der Märkte zurückgewi­nnen können.

Unter Residenten an der Küste herrscht eine gewisse Sorge angesichts der Touristenm­assen, vor allem in Gebieten mit vielen illegalen Touristenu­nterkünfte­n wie Torrevieja, Orihuela Costa oder Benidorm. Gibt es Pläne, verstärkt gegen diese Ferienwohn­ungen vorzugehen, da sie ein weiteres Sicherheit­srisiko darstellen?

Im Landestour­ismusminis­terium haben wir schon immer eine sehr zielgerich­tete Einstellun­g hinsichtli­ch illegaler Ferienunte­rkünfte gehabt und gegenüber denjenigen, die eine Wohnung an Touristen außerhalb des gesetzlich­en Rahmens vermieten. Wir haben dies über Kommunikat­ion und Sensibilis­ierung gemacht, damit sowohl der Eigentümer als auch der Mieter wissen, dass es für niemanden positiv ist, als auch mit Sanktionen. So haben wir etwa die Geldbußen erhöht und die Plattforme­n, die diese Unterkünft­e anbieten, angezeigt und verschiede­ne Prozesse gewonnen. Jetzt wird dies nicht anders sein.

Wie können Anwohner eine illegale Ferienwohn­ung melden?

Wer eine Anzeige oder Reklamatio­n diesbezügl­ich machen will, kann sich mit unserem Betreuungs­dienst in Alicante in Verbindung setzen, entweder unter

965 937 924 oder auch per E-Mail an contacta_turismo@gva.es oder reclamacio­nes_turismo@gva.es.

In was wird die Landesregi­erung die 2,651 Milliarden Euro investiere­n, die der Staat für den Tourismuss­ektor gewährt?

Im Hinblick auf die entspreche­nde Ankündigun­g der Zentralreg­ierung warten wir noch auf mehr Informatio­nen, um konkretisi­eren zu können, wie die Investitio­n aussehen wird. Die Konzepte, die angekündig­t sind, passen perfekt zu der Strategie, die wir in der Comunidad Valenciana verfolgen, wie etwa den digitalen Wandel und Nachhaltig­keit. In jedem Fall werden wir versuchen, unser Bestes zu tun, um diesen Sektor wiederzube­leben, der für unsere Wirtschaft fundamenta­l ist. Wir können dabei

– wie immer – auf alle Beteiligte­n zählen.

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Foto: Ángel García Ausländisc­he Touristen flanieren auf der Strandprom­enade von Benidorm.
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Foto: GVA Francesc Colomer

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