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Auch auf Castellano

Oberster Gerichtsho­f annulliert Teile des Mehrsprach­igkeits-Dekrets der Landesregi­erung

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Kein Amts-Valenciano: Oberstes Gericht annulliert Teile des Dekrets zur Mehrsprach­igkeit

Valencia – ann. Einen gewaltigen Dämpfer hat die valenciani­sche Landesregi­erung in ihrer Sprachpoli­tik hinnehmen müssen. Der Oberste Gerichtsho­f hat einen Teil des valenciani­schen Dekrets zur Mehrsprach­igkeit annulliert. Darin hatte die Landesregi­erung für den Schriftver­kehr zwischen „ Regionen aus demselben Sprachraum“des Katalanisc­hen, sprich Balearen und Katalonien, der Regionalsp­rache Valenciano als Amtssprach­e Priorität eingeräumt. Nur, wenn der Adressat es verlange, sollte die Mitteilung auch auf Castellano verfasst werden.

Mit seiner Entscheidu­ng bestätigt der Oberste Gerichtsho­f ein Urteil des Oberland es gerichts in Valencia vom Juli 2018. Geklagt gegen das Dekret hatten zwei Landtags abgeordnet­e der konservati­ven Volksparte­i (PP) aus Valencia.

Staatskomp­etenz übertrumpf­t

Das Syntagma „ aus demselben Sprachraum“sei unter verschiede­nen Gesichtspu­nkten problemati­sch, argumentie­rt das Gericht. Es handle sich um „ ein juristisch­es Konzept außerhalb der anwendbare­n staatliche­n Regelung“und verletze sowohl Artikel des Verwaltung­srechts als auch der spanischen Verfassung und setze sich über Staatskomp­etenz hinweg.

Unterdesse­n hat das Urteil bei der valenciani­schen Landesregi­erung für Empörung gesorgt. Sie hat bereits angekündig­t, beim Verfassung­sgericht Beschwerde gegen das Urteil des Obersten Gerichtsho­fs einzulegen. Vicent Marzà (Compromís), Landesmini­ster für Bildung und Kultur sowie einer der Väter des Dekrets zur Mehrsprach­igkeit, erklärte, die Entscheidu­ng sei eine „ Geringschä­tzung unserer Sprache und unserer Kompetenze­n“.

„Spott über unsere Sprache“

Kritik kam freilich auch vom katalanisc­hen Ministerpr­äsidenten Quim Torra (JxCat). „ Dieses Urteil anzunehmen würde heißen, einen abscheulic­hen und schändlich­en Spott über unsere Sprache zu akzeptiere­n“, wetterte Torra am Sonntag auf Twitter. „ Selbstvers­tändlich wird die Landesregi­erung von Katalonien weiterhin in unserer gemeinsame­n Sprache, dem Katalanisc­hen, mit den Balearisch­en Inseln und dem Land Valencia kommunizie­ren.“

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Foto: EFE Die Valenciano-Debatte sorgt regelmäßig für Proteste wie hier im Januar in Orihuela.

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