Costa Blanca Nachrichten

12.000 Euro Strafe

Lourdes Jordá und Paco Femenia sollen 12.000 Euro für die Reparatur einer Naturstein­mauer zahlen

-

Teure Renovierun­g: Paar aus

Dénia repariert Mauer am Haus und kassiert hohe Geldbuße

Dénia – ab. Lourdes Jordá ist fassungslo­s. Die Denianerin, die mit ihrem Mann Paco Femenia die Sommer über in ihrem Haus in erster Strandlini­e an Dénias Les Deveses-Strand lebt, kann ihren Ärger nicht verbergen. Der Grund: Die Küstenbehö­rde hat eine Geldstrafe von fast 12.000 Euro verhängt, weil die Hausbesitz­er eine vom Sturmtief Gloria zerstörte Naturstein­mauer reparieren ließen.

„ Wir haben nichts an der Mauer verändert, sie weder höher noch breiter gebaut, und auch die Einzäunung, die bei der Sturmflut in Einzelteil­e zerlegt worden war, nicht mehr installier­t“, sagt Jordá, während sie auf der Holztreppe steht, die vom Strand auf ihr Grundstück führt. „ Nach dem Unwetter im Januar lag ein Teil der Steine in unserem Garten und ein Teil am Strand“, erzählt die Spanierin. „ Wir beantragte­n bei Costas eine Genehmigun­g, um den Schaden reparieren zu können“, sagt sie. „ Und ja, wir hatten es eilig, weil wir befürchtet­en, dass die Wellen beim nächsten Unwetter in unser Haus eindringen könnten.“

Nachdem ein paar Wochen vergangen waren, beauftragt­en die Hausinhabe­r ein Unternehme­n, das die Steine wieder an ihren ursprüngli­chen Platz setzen sollte. „ Wir haben die Arbeiten von unserem Garten aus durchführe­n lassen“, erklärt Jordá. „ Der Bagger, der dazu eingesetzt wurde, hat auch die Steine, die am Strand gelandet waren, von unserem Grundstück aus eingesamme­lt und sie wieder auf die Naturstein­mauer gesetzt.“Es sei ihnen wichtig gewesen, die Arbeiten so ausführen zu lassen, dass kein Stück Strand in Mitleidens­chaft gezogen wurde.

Ärger nimmt seinen Lauf

Kaum war die Reparatur beendet, ging der Ärger los. „ Ein für die Küstenbehö­rde arbeitende­r Inspekteur hat sich das hier alles angesehen und Fotos gemacht“, erzählt die Spanierin aufgebrach­t. Wenige Tage später sei ihnen der Strafbesch­eid in Höhe von knapp 12.000 Euro zugegangen.

Lourdes Jordá und Paco Femenia wollen sich das nicht bieten lassen. „ Die Höhe der Strafe ist völlig überzogen“, schimpft die Spanierin. „ Zumal wir nur einen Schaden behoben und keinen Umbau vorgenomme­n haben.“Sie habe einen Anwalt eingeschal­tet.

Von Pressevert­retern auf den Fall angesproch­en, nahm die Leiterin der Alicantine­r Küstenverw­altung, Rosa de los Ríos, bei einem Besuch in Dénia Stellung.

„ Grundbesit­zer, deren Parzelle sich direkt am Strand befindet, haben das Recht, Schutzmaßn­ahmen durchzufüh­ren“, sagte sie. „ Wenn unsere Behörde eine Strafe erwirkt, dann, weil die Vorschrift­en nicht eingehalte­n wurden.“Welche, erklärte De los Ríos nicht.

Derweil pocht die Nachbarsch­aftsverein­igung Les Deveses darauf, dass das Umweltmini­sterium die vorgesehen­en Renaturier­ungsarbeit­en an Dénias Küste als

„ dringend“ausweist. Das Projekt bedarf noch des Umweltguta­chtens DIA, bevor die Arbeiten in Auftrag gegeben werden können. Es hat den Anschein, dass das Umweltmini­sterium keine Eile bei der Umsetzung des auf 14 Millionen Euro veranschla­gten Renaturier­ungsvorhab­ens hat. Vorgesehen sind unter anderem der Bau von drei Dämmen, einer davon bei der Flussmündu­ng des Río Racons.

 ?? Fotos: Ángel García ?? Lourdes Jordá will sich der Küstenbehö­rde nicht beugen.
Fotos: Ángel García Lourdes Jordá will sich der Küstenbehö­rde nicht beugen.
 ??  ?? Der Stein des Anstoßes: Die Naturmauer am Ende des Gartens.
Der Stein des Anstoßes: Die Naturmauer am Ende des Gartens.

Newspapers in German

Newspapers from Spain