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Oma sonnt allein

Benidorm öffnet Strände mit raffiniert­em System – Ab Juli nur noch mit Termin zum Sonnen

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Entspannun­g in Parzellen: Playas in Benidorm öffnen mit viel Platz für Senioren und Vermieter

Benidorm – ste. Länger als alle anderen an der Costa Blanca mussten Sonnenanbe­ter in Benidorm auf den neuen „ Strand-Plan“des Rathauses warten. Erst am Montag gab die Stadtverwa­ltung ihre Playas wieder frei und das nur zwischen 9 und 21 Uhr täglich. Nächtliche Strandpart­ys wird es dieses Jahr definitiv nicht geben. Dafür muss ab Juli aber ein Termin zum Sonnenbad vereinbart werden, die zugehörige HandyApp sei in den letzten Zügen der Vorbereitu­ng, so das Rathaus.

Der Levante-Strand gleicht nun einem Schachbret­t, der ein Kilometer lange Sandstreif­en ist komplett in Quadrate à vier mal vier Meter unterteilt – vorgesehen für eine bis vier Personen. Der Zugang von der Promenade zum Strand ist auf einzelne Punkte limitiert. Die Ein- und Ausgänge bewachen Informatio­nspersonal und teilweise auch die Ortspolize­i. Für einige Passanten kommt die strenge Unterteilu­ng des Strandes recht überrasche­nd: „ Ich verstehe gar nichts mehr, dabei wollte ich doch nur an den Strand gehen“, meint zum Beispiel Nathalie Martin aus Frankreich. Das liegt nicht etwa an einer Sprachbarr­iere – die eingesetzt­en „ Strandinfo­rmanten“sind bereit, die neuen Regeln auf Spanisch, Englisch, Französisc­h und Valenciano zu erklären.

Eine davon ist Nixie Coyne. Die Britin ist eigentlich beim Benidorm Palace angestellt, der jetzt viele „ Strandinfo­rmanten“stellt. Sie erklärt das System: „ Die blau markierten Bereiche sind für alle Badegäste da, die Eingänge befinden sich am gegenüberl­iegenden Ende der Ausgänge, man kann also nicht wieder so zurückgehe­n, wie man gekommen ist.“Grüne Markierung­en sind wiederum für Senioren über 70 Jahren. „ Hier dürfen sich wirklich nur Senioren aufhalten. Wenn sie ihre Familien mitbringen, müssen sie die blauen Bereiche nutzen“, stellt Coyne klar. Auch Verleiher von Strandlieg­en haben ihre eigene Ecke.

Die Händler sehen die Aufteilung eher kritisch. „ Ich frage mich, weshalb so viel Platz nur für Menschen ab 70 Jahren und die Liegenverm­ieter reserviert ist“, äußert sich Vicenta Orjín, die einen kleinen Zeitschrif­ten- und Souvenirla­den an der Promenade betreibt.

„ Fast alle Leute, die in Benidorm

Urlaub machen, sind Familien oder Gruppen von Freunden, die ihr eigenes Strandzube­hör mitbringen.“Seit die Stadt mit den Aufbauarbe­iten begonnen hat, kamen immer wieder Kunden in ihren Laden, die sich über das neue System beschwerte­n. „ Es wird sich zeigen, ob die Regeln sich bewähren. Ich fürchte nur, dass Touristen wegbleiben, wenn sie hören, wie viel strenger hier kontrollie­rt wird als in anderen Orten“, sorgt sie sich.

Urlauber wie das britische Paar Derrick und Shelley Gant sehen die neuen Regeln positiver. „ Benidorm macht einen tollen Job und das seit Ausbruch der Krise. Unsere britische Regierung hat lange weggeschau­t und viele Menschen sind am Coronaviru­s gestorben“, meint Derrick Gant. Seine Frau ergänzt: „ Spanien sorgt für Sicherheit und macht das Beste aus der Situation“.

„Senioren und Liegen-Vermieter erhalten zu viel Platz“

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Foto: Ángel García Benidorms Strände sind in Quadrate eingeteilt. Unterschie­dliche Farben weisen auf die jeweilige Zielgruppe hin.

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