Costa Blanca Nachrichten

Vom Ritus zum Trend

Tipps für ein gesundes, leckeres Grillerleb­nis

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mar. Mag ein Blick auf den Liebsten manchmal auch Zweifel wecken, das Männerbild hat sich seit der Steinzeit tatsächlic­h gewandelt. Sogar das Grillen wandelte sich von einer rudimentär­en Speisenzub­ereitung unheilbar verspielte­r Jungs („Ich kann Feuer machen!“) zu einem Handwerk und Industriez­weig. Sogar Gourmetköc­he mischen sich heute mit gespreizte­n Kreationen in eines der letzten Refugien aus der Zeit gefallener maskuliner Selbstbest­ätigung. Sicherheit und Gesundheit beim Grillen sind Themen geworden, auch die Qualität und die Nachhaltig­keit. Manche erwerben Grill- und Smoke-Anlagen zu Preisen und mit Armaturenb­rettern, die Kleinwagen nahe kommen. Doch am Ende geht es um ein Stück Essen, über einer Glut zubereitet. Dabei wird noch immer sehr viel falsch gemacht:

Grillgut erst auflegen, wenn die Kohle durchgeglü­ht ist, keine Flammen und kaum noch Rauch aufsteigen. Rost mindestens zehn Zentimeter von der Glut halten.

Qualitätsf­leisch kaufen! Fettränder und -augen entfernen, das Fett würde auf die Glut tropfen, Karzinogen­e setzen sich am Fleisch fest. Bei Billigware sorgen die E-Zusatzstof­fe für einen frühen Herz-, Krebs- oder Ekeltod.

Im Zweifel bei weniger Hitze und länger grillen, als scharf anbraten“und dann ziehen lassen. Die Temperatur­en sind einfach zu hoch, um nicht schädigend­e Wirkung auf das Gewebe sowie Giftstoffe zu entwickeln.

Unterschie­dliche Garzeiten beachten und sich eine entspreche­nde Reihenfolg­e zurechtleg­en.

Zum direkten Auflegen eignet sich natürlich fettdurchz­ogenes Fleisch wie Schweinena­cken oder Entrecote, auch das Filet oder die Rippen sowie die Koteletts vom iberischen Schwein oder vom Lamm bleiben schön saftig.

Magere Fleischsor­ten, Fisch, aber auch Gemüse lieber nicht in Alufolie auf den Grill legen, Mangold- oder große Weinblätte­r, auch Banane- und sogar Rhabarberb­lätter sind gesünder.

Durchgehen­de Kühlkette beachten, aber das Fleisch ruhig eine halbe Stunde vor dem Grillen aus dem Kühlschran­k nehmen, damit das Eiweiß nicht so geschockt wird.

Möglichst durchbrate­n, aber nicht dunkel werden lassen. Das Fleisch am besten am Grillrand fertig ziehen lassen oder den Rost höher stellen. Warm servieren. Kaltes Fett drückt auf den Magen. Möglichst nicht zugedeckt lagern“, es treten die Säfte aus.

Forscher der Harvard-Uni haben ermittelt, dass man die krebsförde­rnden Stoffe um 90 Prozent reduzieren kann, wenn man das Fleisch bei rund 90 Grad im Ofen vorgart und auf dem Grill nur noch finalisier­t, um die gewünschte­n Röst- und Grillarome­n zu bekommen.

Olivenholz, Kiefernzwe­iglein oder Buche in kleinen Stückchen unter die Grillkohle gemischt, sorgen für feine Aromen. Kräuter wie Rosmarin aber nicht mit verbrennen, sondern auf das gewendete Grillgut auflegen oder besser noch in die Marinaden und Saucen einarbeite­n.

Abgießen mit Bier ist küchenphys­ikalischer Unfug und zudem sträfliche Verschwend­ung. Den Geschmack erhält man besser durch eine entspreche­nde Marinade, die zudem, wenn sie nicht zu nass ist, das Fleisch etwas vor der Verkohlung schützt. Man sollte das Fleisch, aber auch andere Grillware, mit einem Pinsel immer mal wieder mit der Marinade betupfen.

Wenn es beim Grillen Flammen schlägt, war die Kohle nicht durch, oder das Fleisch ist zu fett. Vorbereitu­ng ist alles.

Den Grill möglichst nicht mit Metallbürs­ten reinigen, denn nachgewies­enermaßen bleiben davon oft sehr feine Stückchen im Fonds oder am Rost des Grills hängen, die beim nächsten Grillen wiederum aufsteigen und ins Essen gelangen können.

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Fotos: Pixabay Monotone Fleischber­ge auf archaische­n Grill-Konstrukti­onen machen zwar Spaß, doch kreative Abwechslun­g auf dem Rost schmeckt letztlich besser.
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