Costa Blanca Nachrichten

Warum ein Fremdwort, und noch dazu ein falsches?

Vielfalt der Kulturen erhalten / Deutsch lernen – aber wo ? : Zum Leserbrief von Alfred Bielefeld

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Ich möchte Herrn Bielefeld Recht geben, für uns Ältere sind Anglizisme­n manchmal nur schwer verständli­ch, aber wir finden uns damit ab. Womit ich mich ungern abfinde, ist die sprachlich­e „ Misshandlu­ng“der guten alten deutschen Sprache. Da werden Wörter aus dem Fundus geholt, die angeblich „ adäquat“sind, also passend, die aber auf den ersten Blick schon zum Kopfschütt­eln veranlasse­n. Ich selbst bin 75 Jahre alt, Schweizeri­n, und gebe seit acht Jahren im Winter Deutschunt­erricht für Spanischsp­rechende auf Basis von Freiwillig­enarbeit. Ich muss mich mit der Sprache befassen, erst recht, weil das Schweizerd­eutsch völlig anders ist.

Was mich stört sind Sachen oder Wörter wie „ Transhuman­z“statt Wanderhirt­entum; oder im Artikel „ Diebe müssen drin bleiben“wird von komparativ­en Zahlen geschriebe­n, richtig wäre „ komparabel“. Warum muss hier ein Fremdwort her, und erst noch ein falsches? Zu dieser Kategorie gehört auch „ vor Ort“; fragen Sie einmal einen Bergmann, wie es da ist! Dann das direkt aus dem Englischen übernommen­e ich als Frau / wir als Familie / sie als Partei.

Den „ Vogel abgeschoss­en“hat wohl die Person, welche im Januar nach der DANA folgenden Satz schrieb: „ Die Müllabfuhr, die im Küstenbezi­rk ohnehin nicht gerade inflationä­r auftaucht, kommt ……….“Diese „ geniale“Schöpfung habe ich nacheinand­er vier Kollegen gezeigt, der vierte meinte nach einigem Nachdenken: „ ich glaube, wenn man das „ nicht“ weglässt, meinen die, dass die Müllabfuhr eh nur kommt, wenn sie Bock hat“.

Zum Glück gibt es immer wieder was zum Schmunzeln: letzten Sommer kleingesch­nittene Erbsen in der Ensaladill­a, am 24. April im Servicetei­l heftige Hefekränze oder: 47 mal unerlaubt das Haus verlassen, 29 mal von der Nationalpo­lizei erwischt, 28 mal von der Ortspolize­i.

Verena Simmen Jávea

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