Lasst sie kommen
Spanien öffnet am 21. Juni die Grenzen – Urlaubssaison beginnt
Ministerpräsident Pedro Sánchez hat das Land in Aufbruchstimmung versetzt mit seiner Ankündigung, die Grenzen für Reisende aus dem Schengen-Raum nun doch schon am 21. Juni zu öffnen. Am selben Tag läuft auch der Notstand aus und macht der Bewegungsfreiheit Platz. Somit können auch Bürger aus ganz Spanien ihre Urlaubsziele an der Mittelmeerküste ansteuern. Kein Wunder, dass dort fieberhaft die letzten Vorbereitungen für den abrupten Beginn der Hochsaison getroffen werden – natürlich auch immer mit Blick auf die Corona-Regeln. In Calp bereiten sich indessen die Rettungsschwimmer auf eine Saison mit strengen Einschränkungen vor.
Alicante/Málaga – sk. Das war es dann wohl erst einmal mit Corona. Am Sonntag, 21. Juni, läuft das Notstandsdekret aus und in Spanien beginnt die neue Normalität. Einschränkungen bezüglich der Bewegungsfreiheit fallen weg, jeder kann von einer Region in die andere fahren und auch das Reisen im EU-Schengen-Raum wird wieder möglich. „ Es gibt keinen Grund, Angst zu haben, aber viele, vorsichtig zu sein“, so ChefEpidemologe Fernando Simón. Schließlich ist das Virus SarsCoV-2 längst nicht verschwunden.
Schulter an Schulter und allesamt mit Masken über den Nasen
– so saßen die ersten der fast 11.000 deutschen Pauschaltouristen im TUI-Flieger, der sie am Montag nach Palma de Mallorca flog. Eine Woche vor der am Sonntag nach vorne gezogenen Grenzöffnung auf den 21. Juni, spielten diese Deutschen gewissermaßen Versuchskaninchen in einem Pilotprojekt für den Post-Corona-Tourismus.
Die Urlauber mussten sich am Zielflughafen Fieber messen lassen und Dokumente ausfüllen, eine Quarantänepflicht bestand für sie nicht mehr. Ähnliche Prozeduren müssen wohl auch Touristen über sich ergehen lassen, die ab 21. Juni die Iberische Halbinsel im Flugzeug ansteuern und etwa in Málaga, Alicante oder Valencia landen.
Sichtbarstes Zeichen der „ neuen Normalität“wird die Maskenpflicht sein. Die spanische Regierung verpflichtet mit dem Dekret vom 9. Juni Bürger, eine Atemschutzmaske in geschlossenen öffentlichen Räumen zu tragen und überall dort, wo der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Das gilt auch für öffentliche Transportmittel wie Bus, Bahn, Schiff und Flugzeug. 100 Euro Bußgeld kann es kosten, wenn man Nase und Mund nicht hinter einer Maske versteckt.
Verantwortung bei Regionen
Ferner legt die Verordnung die Hygienekontrollen an Flughäfen fest. Alles weitere obliegt eigentlich den einzelnen Regionen. Ihre Regierungen müssen entscheiden, ob und wie sie mit weiteren Auflagen die Bevölkerung vor Infektionen und einer Ausbreitung des Virus schützen. Eingriffe in die Bewegungsfreiheit und Grundrechte können sie aber ohne das inzwischen sechs Mal verlängerte Notstandsdekret nicht mehr vornehmen. Spanien schlägt am Sonntag definitiv ein neues Kapitel in der Chronik der Corona-Pandemie auf.
Neben Vorsicht und Prävention schreiben die Regionen Tourismus groß. Man versucht, von der Saison zu retten, was noch zu retten ist. „ Der Moment ist gekommen, um die Restriktionen so weit wie möglich zu flexibilisieren. Wir haben zusammen Tausende Menschen gerettet, nun geht es darum, Arbeitsplätze, Betriebe und die Zukunft zu retten“, so Valencias Ministerpräsident Ximo Puig (PSOE).
Etliche Valencianer haben etwa den Eintritt der Region in die Phase 3 schon genutzt, um ihre Zweitwohnsitze in der Nachbar-Provinz zu besuchen. An den Stränden der Marina Alta merkte man eine deut