Costa Blanca Nachrichten

Der Don Quijote von l’Alfàs del Pi

Künstlerwi­twe Signe Delso spendet Bilder für vom Coronaviru­s betroffene Betriebe

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L’Alfàs del Pi – ste. „ Die Welt zu verändern, mein Freund, ist keine Verrückthe­it, auch keine Utopie, sondern Gerechtigk­eit“, frei übersetzt aus Miguel Cervantes’ berühmtem „ Don Quijote“. Das könnte auch das Motto von Künstler Pedro Delso Rupérez gewesen sein. In l’Alfàs del Pi hat er ein Haus hinterlass­en, das vor Einflüssen des weltbekann­ten Ritters aus der Mancha nur so strotzt, verwaltet wird es von Delsos Witwe, der Norwegerin Signe Delso.

„ Mein Mann hat immer sehr viel für andere getan, er hätte sicher gewollt, dass wir etwas gegen die Folgen des Coronaviru­s für unsere Gegend tun“, weiß Signe Delso. Und genau das tut sie auch: Sie spendet zwei Werke für eine Aktion der norwegisch­en Zeitung „ Din Reportas“, die von Ann-Louise Gulstad verfasst und herausgege­ben wird. Damit sollen kleine Unternehme­n an der Küste wie Restaurant­s oder Boutiquen unterstütz­t werden. „ Ein Restaurant­besitzer rief mich an und sagte: ‚ Es ist Anfang des Monats und mein Restaurant hat nur sechs Euro auf dem Konto‘. Da wusste ich, ich muss etwas tun“, erklärt die engagierte Verlegerin. Gebote für Delsas Werke können zwischen dem 3. Juli um 8 Uhr und dem 6. Juli um 18 Uhr per Facebook an „ Din Reportas“(auf Spanisch oder Englisch) abgegeben werden. Der Erlös kommt zehn ausgewählt­en Unternehme­n an der Costa Blanca zugute, die zusätzlich noch Werbung in der Zeitschrif­t erhalten.

Lob von Picasso

Delso ist in der Kunst-Szene bei Weitem kein unbeschrie­benes Blatt. „ Mein Mann hat viel experiment­iert. Mal malte er relativ gegenständ­lich und dann wieder komplett abstrakt bis kubistisch“, erklärt seine Witwe mit Blick auf die große Hinterlass­enschaft. „ Nur Quijote hat ihn die ganzen Jahrzehnte über begleitet.“In seiner kubistisch­en Phase traf Pedro Delso sogar einen ganz besonders prominente­n Künstler: Pablo Picasso.

Pedro hatte angefangen, alles in Dreiecksfo­rmen zu malen. Da war Picasso schon für seinen Kubismus weltberühm­t und sie haben sich in Paris darüber ausgetausc­ht. Picasso war sehr angetan von Pedros Werken“, erinnert sich Signe Delso.

Doch nicht nur Quijote begleitete Delso bis zu seinem Tod 1994, sondern auch die Norwegerin.

Als wir uns kennenlern­ten, leitete ich in Villajoyos­a eine Einrichtun­g für Kinder mit Behinderun­g. Pedro kam und spendete Bilder, um den Kindern eine Freude zu bereiten. Er machte mir direkt Avancen, aber ich war nicht interessie­rt. Dann schenkte er mir eines Tages einen Dalmatiner-Welpen und damit hatte er mein Herz erobert“, lacht sie. Daraufhin kauften die beiden ein verlassene­s Grundstück auf dem Campo von l’Alfàs del Pi und schafften ihr kleines künstleris­ches Quijote-Paradies, inklusive Statuen und sogar die manchegisc­hen Windmühlen findet man im Garten. Das künstleris­che Haus kann mittlerwei­le sogar besichtigt werden.

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Fotos: Stella Kirchner Signe Delso präsentier­t stolz die Werke von ihrem verstorben­en Ehemann, dem Künstler Pedro Delso.
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Dieses Werk steht zum Verkauf.

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