Baumparadies oder Spielhölle
Wie ernst meint es Orihuela mit dem Umweltschutz?
Orihuela – sw. Wenn die eine Hand nicht weiß, was die andere tut – ein bekanntes Drama in der Politik. In Orihuela geht es nun um Bäume. Die will die Stadt eigentlich mit einem Katalog der monumentalen Gewächse im Stadtgebiet fördern. Auch die Palmen des Palmerals – strikt gesehen keine Bäume – sollen durch diese Liste einen besonderen Schutz erhalten. Soweit die Meldung im Mai.
Im Juni scheint es die Stadt nicht mehr so ernst mit der Liebe zu den Bäumen zu nehmen. Die alternativ linke Lokalpartei Cambiemos deckte auf, dass in Correnías zwei Bäume fallen sollen – einer davon ein Kandidat für den Katalog. Der Grund ist der Bau eines Wettlokals – ausgerechnet. Solche Spielhöllen sind der linken Partei seit langem ein Dorn im Auge.
Und dann entstehe das Lokal auch noch neben der Haltestelle eines Schulbusses. Gegen das Vorhaben bildete sich im Vorort umgehend ein Bürgerwiderstand. Anführerin María Pérez: „ Correntías braucht Dienstleistungen, damit Menschen hier wohnen bleiben: Arztzentrum, Kulturhaus, Renovierung von Wohnraum – und kein Wettlokal“. Ein solches, so die Aktivistin, führe nur zu Lastern, „ und wir wissen alle, was sie Jugendlichen antun, und aus dieser Konsequenz heraus, dem ganzen Dorf.“
Das Rathaus schweige bisher. Fragen Sie die Landesregierung“, habe die zuständige liberale Partei C´s der Opposition mitgeteilt. Für Cambiemos liegt der Plan jedoch ganz auf der Linie der PP-C´sOrtsregierung. Zumindest scheint auch in Orihuela eine Hand nicht ganz zu wissen, was die andere tut.