Rosa Wunder in der blauen Lagune
Mindestens 600 Flamingo-Küken in Torrevieja geschlüpft – Erfolg dank Coronavirus-Quarantäne
Torrevieja – mar. Flamingos an der Costa Blanca sind kein so seltener Anblick. Was sich in der blauen Lagune in La Mata von Torrevieja aber in den letzten Tagen abspielte, ist eine kleine Sensation. Mehrere Kolonien der rosa Flamingos, man schätzt rund 1.000 Paare, haben sich so heimisch eingerichtet, dass sie die Lagune zur Kinderstube machten. Mindestens 600 Flamingo-Küken wurden von den Parkaufsehern bisher gezählt.
Es ist das erste Mal seit 37 Jahren, dass Flamingo-Küken in La Mata schlüpfen, der letzte Brutversuch scheiterte 2001, die Tiere wurden aufgeschreckt und gaben Brutplätze vorzeitig auf. Auch an den anderen Stammplätzen der eleganten, rosa gefiederten Schönheiten, deren Grazie auch dem Flamenco-Tanz seinen Namen gab, ist eine erfolgreiche Brut eine absolute Seltenheit. So konnten im Park El Hondo nur in den Jahren 1997 und 1998 und in Santa Pola 1973, 1975 und zuletzt 2002 erfolgreiche Schlüpfungen registriert werden.
Noch nie so viele Küken
Aber noch nie beobachtete man irgendwo in Valencia Küken in dieser Masse wie jetzt in La Mata. Die Gesamtzahl von 600 Küken ist nur geschätzt, denn die FlamingoEltern suchten sich die entlegendste Gegend der Lagune aus, um ihre Kleinen sicher aufzuziehen. Die Parkaufseher, die dem valencianischen Umweltministerium unterstehen, hatten seit Mai, als die Nester gesichtet wurden, einen diskreten Überwachungsplan umgesetzt, um den Flamingos die größtmögliche Ruhe zu garantieren.
Dass die Corona-Quarantänemaßnahmen für diesen Erfolg ausschlaggebend waren, liegt auf der Hand. Seit Beginn des Notstands Mitte März verringerte sich die Zahl der vorbeifahrenden Autos und der Parkbesucher deutlich. Außerdem begünstigten Regenfälle der letzten Monate die Ansiedlung, denn der Wasserstand und auch die Vegetation der Lagune stiegen auf ein für die Tiere genehmes Niveau an. Ähnlich günstig war der verringerte Lärm am und im Meer für die vielen Sichtungen von Delfinen und sogar Finnwale in Dénia an der Costa Blanca. Die kommen zwar jedes Jahr wieder, aber die Dichte der Sichtungen führen Naturschützer auf die Entspanntheit der Umwelt zurück.