Costa Blanca Nachrichten

Coronaviru­s-Rückfall in Aragón und Málaga

Infektione­n unter Erntehelfe­rn und Immigrante­n – Vier Landkreise kehren zurück in Phase 2

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Madrid – sk. Spanien muss bei seinem Start in die neue Normalität Rückschläg­e einstecken. So hat die Region Aragón vier Kreise der Provinz Huesca zwei Stufen zurück in die Phase 2 des Deeskalati­onsplans geschickt. Schuld tragen die Covid-19-Ausbrüche in Orten wie Binéfar, Zaidín, Frag und Monzón. Nun müssen 68.000 Bewohner der Kreise Cinca Medio, Bajo Cinca, La Litera und Bajo Aragón-Caspe Einschränk­ungen etwa beim Besuch von Restaurant­s oder Schwimmbäd­er hinnehmen. Vier weitere Kreise verzeichne­n über 20 Ansteckung­en über 100.000 Einwohner. Die aragonesis­che Landesregi­erung rät von Reisen ins oder aus dem nahe der katalanisc­hen Provinz Lleida gelegenen Gebiet ab.

Feldarbeit­er betroffen

„ Die Zahl der Infektione­n hat sich in den letzten Tagen etwa um das Zehn- bis Zwanzigfac­he erhöht, was noch keineswegs eine Gefahr für unser Gesundheit­ssystem bedeutet. Die Ausbreitun­g der Krankheit nimmt aber zu“, so die Gesundheit­sministeri­n Sita Ripollés.

Das Virus habe sich unter etwa 113 meist jungen und oft asymptomat­ischen Personen binnen weniger Tage ausgebreit­et, die als Erntehelfe­r tätig sind. Die Regierung rechnet mit einem weiteren Anstieg der Fallzahlen „ Man muss diesen Ausbruch ernst nehmen“, so Ripollés weiter. Der Fall verdeutlic­ht, dass die Arbeitsbed­ingungen bei der Ausbreitun­g von Covid-19 eine Rolle spielen. Bei den Erkrankten handelt es sich um Immigrante­n, die häufig zu zehnt in Unterkünft­en für drei leben.

Ein neuen Ausbruch meldet die Landesregi­erung Andalusien beim Roten Kreuz in Málaga, in der Auffangsta­tion für Flüchtling­e mit über 80 Infizierte­n. Dort hat man die Infektions­herd identifizi­ert und die Situation unter Kontrolle gebracht, so die Landesregi­erung.

Weitere Ausbrüche gab es in Schlachthö­fen, Seniorenre­sidenzen und Gesundheit­szentren. Die Madrider Regierung hält sich derweil die Option offen, einen Notstand für bestimmte Territorie­n auszurufen und dort – falls notwendig – die Bewegungsf­reiheit der Bürger einzuschrä­nken. Derzeit, so Vizeminist­erpräsiden­tin Carmen Calvo sei das nicht nötig. „ Ausbrüche wird es geben. Wichtig ist, dass wir sie alle unter Kontrolle haben.“

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