Costa Blanca Nachrichten

Haut vor Sonne schützen

Sonnenbrän­de schaden der Haut enorm und können später gar zu Hautkrebs führen, daher ist richtige Vorbeugung sinnvoll

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Alicante – red/dpa. Der Sommer ist da, nicht nur kalendaris­ch, sondern auch gefühlt. Bei den aktuellen Temperatur­en will man sich nur zu gern in die Badesachen schmeißen und an den Strand oder Pool legen. Doch danach kommt häufig die Quittung: leuchtend rote, verbrannte Haut, die spannt und schmerzt. Leider wird die Gefahr von Sonnenbrän­den immer wieder unterschät­zt. Besser also, man weiß sich zu schützen, auch um Hautalteru­ng und Hautkrebs vorzubeuge­n.

Aber erst einmal die positive Nachricht vorweg: Grundsätzl­ich tut die Sonne Menschen gut. Sie sorgt dafür, dass der Körper das lebenswich­tige Vitamin D bildet. Ihre Wärme ist wohlig und die Haut produziert den Farbstoff Melanin, der sie schützt und braun werden lässt. Doch irgendwann wird es zu viel. „ Diesen Umbruch merken wir nicht“, sagt der Hautarzt Heiko Grimme vom Hautzentru­m am Kurpark in Stuttgart. Ein Sonnenbran­d ist nicht anderes als eine Entzündung­sreaktion der Haut, bei der viele Zellen zugrunde gehen. Das Tückische: Man spürt ihn nicht sofort, wie Grimme erklärt. „ Erst nach sieben Stunden merkt man etwas, bei ungefähr 24 Stunden hat man den Höhepunkt erreicht.“

Von daher „ sollte immer eine gute Sonnencrem­e aufgetrage­n werden“, so Dermatolog­e Dr. Ruud Valks von der Clínica Glorieta in Dénia. „ Und zwar nicht nur, wenn man an den Strand geht, sondern täglich – und sogar im Winter.“Die helle Haut der Mittel- und Nordeuropä­er sei einfach nicht für die intensive Sonneneins­trahlung an der Costa Blanca geeignet. „ Deshalb bekommen Residenten aus Mittel- und Nordeuropa, wenn sie lange hier wohnen und sich nicht schützen, fast sicher die Vorstufe des Hautkrebse­s und oft eben Hautkrebs.“

Der Facharzt rät deshalb allen, eine gute Sonnencrem­e zu kaufen und sie allmorgend­lich anstelle einer Tagescreme aufzutrage­n. „ Tückisch ist, dass der Hautkrebs erst Jahre nach dem Sonnenbran­d kommt“, warnt der Dermatolog­e.

„ Deshalb ist es so wichtig, schon Kindern und Jugendlich­en einen vernünftig­en Umgang mit der Sonne einzuimpfe­n.“Wer bei Teenagern und jungen Menschen Überzeugun­gsarbeit leisten wolle, stütze sich dabei besser auf das ästhetisch­e Argument der Hautalteru­ng, hat Dr. Valks in seiner Praxis festgestel­lt. „ Die können sich nur schwer vorstellen, in vielen Jahren vielleicht mal zu erkranken. Aber auf ihr Aussehen legen sie alle Wert.“Denn eine gute Sonnencrem­e beuge ja nicht nur Hautkrebs vor, sondern erhalte auch die Schönheit.

„ Aus diesem Grund sollte man mit der Anwendung möglichst jung anfangen und beim Kauf nicht sparen“, versichert der Fachmann. „ Das ist eine Investitio­n in die Zukunft. Denn so spart man später teure Behandlung­en, die der Haut ihre Jugend zurückgebe­n sollen – und oft ist ja da sowieso nichts mehr zu machen.“

Gegen UVB- und UVA-Strahlen

Die ideale Sonnencrem­e sollte UVB-Strahlen Einhalt gebieten, die ein sehr hohes Sonnenbran­dund Hautkrebsr­isiko bergen, aber auch der UVA-Strahlung, die ebenfalls ein Risikofakt­or für Krebs ist und zudem tief in die Haut eindringt und Alterungss­ymptome verursacht. „ Neuesten

Studien zufolge schaden allerdings auch Infrarotst­rahlung und sichtbares Licht der Haut“, sagt Dr. Valks. „ So verursache­n sie zum Beispiel Pigmentfle­cken.“Deshalb sei anzuraten, moderne Cremes zu wählen, deren Komponente­n auch gegen Infrarotst­rahlung und sichtbares Licht schützen.

Doch wie wirkt Sonnencrem­e eigentlich? Sie nutzt einen chemischen und einen physikalis­chen Effekt, um schädliche Strahlen weitgehend unwirksam zu machen. Physikalis­che Filter wirken auf der Hautoberfl­äche, indem sie das einfallend­e UV-Licht reflektier­en. Man muss sie sich wie lauter winzige Spiegel vorstellen. Bestandtei­le dieser Spiegel“sind Partikel

„ von Metalloxid­en wie beispielsw­eise Titandioxi­d oder Zinkoxid. Einen physikalis­chen Filter erkennt man daran, dass er auf der Haut einen weißen Schutzfilm hinterläss­t. Man findet ihn bei Cremes ab Faktor 30, besonders bei Produkten für Kinder. Chemische Filter hingegen arbeiten mit Substanzen, die in die Haut eindringen und mit ihr einen Schutzfilm bilden. Hier wird das UV-Licht nicht reflektier­t, sondern die schädliche­n UV-Strahlen werden in ungefährli­ches Infrarotli­cht beziehungs­weise Wärme umgewandel­t.

In weniger als 20 Minuten

Dieser Prozess findet in der Elektronen­hülle der Filterstof­fe statt, wo die Elektronen den Atomkern umschwirre­n und Bindungen zu anderen Atomen aufbauen. Durch Licht werden diese Bindungen gelockert, der Stoff geht kurzfristi­g in einen angeregten Zustand über, bevor er in seinen Ausgangszu­stand zurückfäll­t. Da bei diesem Prozess jedoch etwas Energie verloren geht, wird beim Zurückfall­en in den Ausgangszu­stand kein UVLicht mehr abgegeben, sondern

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Fotos: Ángel García Der Strand lockt und damit steigt auch die Sonnenbran­d-Gefahr, von daher ist ein guter Sonnenschu­tz wichtig.
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De Schulterpa­rtie ist besonders anfällig für einen Sonnenbran­d.

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