Schmerzlicher Ausstieg aus der Kohle
Das letzte Megawatt verließ das Kohlekraftwerk Andorra am Sonntag, seitdem steigen die Rauchwolken aus den imposanten, 350 Meter hohen Schloten auf. Rund 150 Mitarbeiter des Endesa-Werks sehen zu, wie ihre berufliche Zukunft sich in Luft auslöst. Nach 40 Jahren wird das Kohlekraftwerk stillgelegt. Endlich, muss man aus ökologischen Gründen sagen, aber ausgerechnet in der von Landflucht so heimgesuchten Region Teruel.
Am Mittwoch sind insgesamt sieben Wärmekraftwerke abgeschaltet worden, Compostilla II in León, Velilla in Palencia, Narcea in Asturias, La Robla in León, Meirama in A Coruña und Puente Nuevo in Córdoba. Für sozialen Brennstoff sorgte die Stilllegung von Andorra in Teruel. Für rund 120 Werksarbeiter, die nicht in Frührente gehen können, sieht es in der Region schlecht aus. Sie demonstrierten weniger gegen die Schließung des Werks als vielmehr für Alternativen in der Industrie, die es dort nicht mehr gibt. Die Arbeiter des Kraftwerks inszenierten einen Trauermarsch, bei dem sie die Kohle zu Grabe trugen.
Die Landesregierung von Aragón setzt darauf, dass beim Abbau des Kohlekraftwerks und beim Aufbau der Erneuerbaren Energien Arbeitsplätze entstehen. Endesa beantragte beim Umweltministerium 2018 die Schließung des Werks, weil der Energieriese die vorgeschriebenen Investitionen in die Verbesserung der Umweltverträglichkeit für zu groß hielt. Stattdessen soll an gleicher Stelle ein Windund Solarpark entstehen. (sk)