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Besucherandrang in Buchten von Dénia und Jávea am ersten Wochenende nach Ende des Notstands
Jávea/Dénia – sk. Sie glauben an Covid-free und wollen das auch beim Baden bleiben? Dann überlegen Sie es sich gut mit dem Besuch der Traumbucht Portitxol in Jávea. Die Boulevardzeitschrift
„ Hola“hat seine Influencer vorbeigeschickt, Fotos von der Traumlandschaft geschossen und auf Instagram veröffentlicht. Die mediale Wucht von „ Hola“stellt in Spanien nur die Fußballzeitung „ Marca“in den Schatten, in Deutschland wäre das etwa so, als würde die „ Bild“ein Foto Ihres Baggersees ins Blatt heben. Was dann passiert, können Sie sich vorstellen.
Der Sommer läuft in der Marina Alta seltsam an. So viele Touristen wie in vergangenen Jahren sind längst noch nicht in der Gegend angekommen, aber alles, was gut und schön ist, scheint auch voll zu sein. Im Nachbarort Dénia erreichen die Buchten am Wochenende bereits am Vormittag das Besucherlimit. Ein Geheimtipp sind Punta Negra und Co. eben schon lange nicht mehr. Auch in Jávea wiederholt sich der alljährliche Ansturm auf die Buchten Grandella und Portitxol auch in diesem Sommer, der im Zeichen der Coronavirus-Pandemie steht.
Vollgestopfte Buchten
Der Ansturm auf die Kleinode vergangenes Wochenende erwischte beide Stadtverwaltungen auf dem falschen Fuß. Einerseits lässt sich der Mindestabstand an weitflächigen Stränden wie dem Arenal in Jávea oder den Las-Marinas-Stränden in Dénia viel leichter einhalten und kontrollieren als in den versteckten Buchten. Und andererseits handelt es sich bei den Calas um sensible Ökosysteme, die bei zu großem Andrang recht schnell aus dem Gleichgewicht geraten können.
Wobei man sagen muss, dass es mit dem Andrang am Montag auch schon wieder vorbei war und beide Gemeinden außer ihren trendigen Buchten über mehr als 20 Kilometer Strand verfügen, an denen sich die Urlauber wahrlich verteilen können. In Dénia sollen seit Donnerstag 60 Strandwächter dafür sorgen, dass sich keine Menschentrauben mehr an den Stränden bilden. Die Stadt Jávea vertraut auf ein bewährtes Konzept. Ab diesem Wochenende sperrt sie die Granadella- und PortixiolBucht für den Autoverkehr mit einer Schranke ab. Allein diese Maßnahme führt nach Erfahrung von Bürgermeister José Chulvi zu einem Rückgang des Andrangs.
Es kamen am Samstag und Sonntag wohl Kurzzeiturlauber aus der Gegend von Valencia, die wahrscheinlich die drei Buchten Punta Negra in Dénia, Granadella und Portitxol in Jávea kannten. Ähnliches lässt sich auch über die Restaurantbesuche sagen. Die bekannten und etablierten Reisrestaurants waren alle voll, ohne Reservierung hatte man keine Chance, dort einen Platz zu bekommen. Der San-Juan-Feiertag in Verbindung mit dem Ende des Notstands weckte bei vielen Valencianern die Lust auf einen Ausflug oder Wochenendtrip. Hinzu kommt, dass die Corona in der Marina Alta eigentlich keine Rolle mehr spielt.
Idyll abseits der Massen
Einen weiteren Grund für den überraschenden Ansturm spanischer Urlaubern drückt dieses Foto der Zeitschrift Hola“ganz gut aus. Wegen Corona propagieren Zeitungen, Internet und Fernsehen unbewusst Urlaub in idyllischen, abgelegenen Gefilden, wo man auf viel Natur und möglichst wenig Menschen trifft.
Mit einem Foto vom LevanteStrand in Benidorm aus dem Vorjahr schreckt man jetzt Urlauber eher ab, mit der Aura von verwunschenen Buchten mit kristallinem Wasser aber lockt man sie an. Die Realität sieht aber anders aus als auf diesem Foto, auf dem man außer den beiden Frauen keinen einzigen Badegast erkennt. Vergangenes Wochenende sah man in der Portixolbucht vor lauter Strandgästen, Handtüchern und Sonnenschirmen in Wirklichkeit kaum noch einen Stein.