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Wie Ölsardinen

Badefreude­n in „neuer Normalität“: Kleiner Strandrepo­rt aus Torrevieja und Orihuela Costa

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Überfüllun­g am Strand: Orihuelas und Torrevieja­s Start in die „ neue Sommer-Normalität“

Torrevieja – mar. Am vergangene­n Wochenende gerieten Strände in Torrevieja, wie Playa del Cura und Playa de Los Locos sowie Acequión und an den piscinas naturales an der Promenade erstmals an ihre Kapazitäts­grenzen. Dabei startet erst jetzt, ab 10. Juli, die „ Luftbrücke“mit Großbritan­nien, wenn die großen Airlines die Verbindung­en mit Spaniens Mittelmeer­küsten in großem Stile wieder aufnehmen.

Die im Sand mit Plastikbän­dern gelegten Planquadra­te waren mit Badegästen befüllt, die Strandhelf­er mussten den Zugang sperren, um die Einhaltung der Abstands- und anderen Strandrege­ln zu gewährleis­ten. So bildeten sich erste Warteschla­ngen, wobei viele Badegäste lieber abdrehten, anstatt länger in der prallen Sonne zu stehen.

Hundeklo im Palmenhain

Die Badegäste in Torrevieja müssen zudem wieder einmal ohne Strandlieg­en sowie ohne Chiringuit­os auskommen. Aufgrund der Unwägbarke­iten der Coronaviru­sKrise hatte die Stadt die Lizenzen dafür in diesem Jahr zu spät ausgeschri­eben. Viel Ärger gab es an der idyllische­n Bucht des Palmerals Lo Ferrís, die mittlerwei­le gänzlich von Hundebesit­zern und deren Vierbeiner­n in Beschlag genommen worden ist. Das ist zwar illegal, aber verständli­ch, denn der daneben liegende Abschnitt ist für diesen Zweck ungeeignet.

Anstatt sich des Problems anzunehmen, sandte die Stadtregie­rung ein Rundschrei­ben aus, in dem sie die Opposition­spartei Sueña Torrevieja heftig beschimpft­e, weil sie schlicht erklärte, warum die Verlegung des Hundestran­des ein fachlicher und politische­r Fehler des Bürgermeis­ters Eduardo Dolón war. Die Partei würde „ dem schlechtes­ten Bürgermeis­ter, den die Stadt je hatte“, (gemeint José Manuel Dolón von den Grünen) nachweinen.

Eine steile These, wenn man bedenkt, dass die PP selbst schon Bürgermeis­ter fabriziert hatte, die ihre Legislatur­periode im Gefängnis beendeten. Für den Hundestran­d dürfte es sobald keine akzeptable Lösung geben, Lo Ferrís ist Schutzgebi­et und auch der angrenzend­e Bereich, darf, so die Umweltschü­tzer, vier Monate im

Jahr gar nicht benutzt werden, damit die Natur dort ihre Ruhe bekommt. Dass der Palmeral nun als Hundestran­d und -klo benutzt wird, hat keine Reaktion der Stadtregie­rung hervorgeru­fen.

Schlangen bildeten sich auch an der Kommandant­ur der Guardia Civil in Torrevieja: Einbrüche in Autos und Appartemen­ts, Taschendie­bstähle auf dem Wochenmark­t, im Lokal und auch am Strand steigen mit Beginn der Hochsaison traditione­ll wieder an.

Auch in Orihuela Costa gibt es die jährlichen Klagen, hier geht es wieder einmal um die Müllabfuhr, die im Küstenbezi­rk nicht hinterherk­ommt. Weitere Klagen der Anwohner: Die Stadt hätte zu wenig Strandhelf­er engagiert, so müssten die 24 vom Land Valencia zugeteilte­n alle elf Strände überwachen, während Nachbar Torrevieja 150 eigene Leute eingestell­t habe. Und: Für den Küstenbezi­rk mit mindestens 60.000 Einwohnern und noch mehr Besuchern stehe nur ein Rettungswa­gen in unmittelba­rer Nähe zur Verfügung. Das seit einem Jahrzehnt als Skelett herumstehe­nde Notfallzen­trum wird Ende des Jahres fertig, wie der Berliner Flughafen.

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Foto: D. Jones Badende und Hundefreun­de teilen sich Lo Ferrís. Glücklich ist niemand damit.

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