„Wir müssen achtsam sein“
Kellner Emilio González über die neuen Schutzmaßnahmen im Gastronomiegewerbe
Dénia – ab. Emilio González hat sich an die neuen Sicherheitsvorkehrungen in seinem Job gewöhnt. Während der Kellner des Lokals Ses Bassetes in Dénias Park Les Bassetes die sechs Stühle und den Tisch desinfiziert, an dem gerade zwei Leute gefrühstückt haben, rückt er sich mehrmals den Mund- und Nasenschutz zurecht, der sein Gesicht zur Hälfte verdeckt. „ Der Aufwand ist viel größer als vor Corona“, sagt er und erwähnt, dass er nicht nur vor der Öffnung am Morgen alle Stühle und Tische reinigt. „ Sobald ein Tisch frei wird, desinfiziere ich sämtliche Stühle“, erzählt González. „ Auch dann, wenn an einem Tisch mit mehreren Stühlen nur ein einziger Gast gesessen hat.“
Das seien nun mal die neuen Bestimmungen, meint der 29-Jährige und fügt hinzu: „ Dadurch verzögert sich natürlich der ganze Ablauf. Alles dauert nun etwas länger, aber die Sicherheit geht vor.“Nicht nur die regelmäßige Desinfizierung der Tische und Sitzplätze sei ihm mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen, sondern auch die Aufsicht der Toiletten, für deren regelmäßige Säuberung das gesamte Personal des Servicebereichs zuständig sei.
Die Schutzvorkehrungen seien wichtig. „ Es steht viel auf dem Spiel“, meint González. „ Wir können es uns nicht leisten, wieder dahin zu kommen, wo wir vor wenigen Wochen waren. Wir müssen achtsam sein.“
Es sei einiges anders, als noch vor der Pandemie, meint die Servicekraft. „ Die Maskenpflicht habe ich schon so verinnerlicht, dass mir etwas fehlt, wenn ich den Mundschutz, den ich während der Arbeit spätestens alle vier Stunden durch einen neuen ersetzen muss, nicht trage. Und ich ertappe mich dabei, dass ich mir während der Arbeit ständig die Hände desinfiziere“, sagt er. Das sei schon so was wie eine Manie geworden. Und mit Blick auf seine Finger sagt er: „ Jetzt wo ich das sage, merke ich, dass meine
Hände ganz rau geworden sind.“
Mindestens zwei Meter
Der Vorteil sei, dass dem Lokal viel Stellfläche zur Verfügung stehe. „ Dadurch, dass es sich in einem Park befindet, bietet sich uns die Möglichkeit, die Tische weiter als die vorgeschriebenen zwei Meter auseinander zu stellen“, meint González. Damit sei man anderen Restaurants gegenüber im Vorteil.
Auch dass es sich um ein Freiluftlokal handele, sei ein Plus.
„ Viele Gäste sagen mir, dass sie wegen Corona mit Unbehagen in geschlossene Lokale gehen.“Es sei ein Unterschied, sich eine frische Meeresbrise – das Ses Bassetes befindet sich nur wenige Schritte vom Strand entfernt – um die Nase wehen zu lassen, oder sich unter eine Klimaanlage zu setzen.
Und wie wirkt sich Covid-19 auf das Gastaufkommen aus? „ Wir hatten nach dem Lockdown erst eine Woche später als möglich geöffnet, weil wir Bedenken hatten, die Kunden könnten ausbleiben“, berichtet González. „ Aber diese Sorge war unbegründet. Wir haben zurzeit mehr Betrieb als vergangenes Jahr Anfang Juli. Es verspricht, eine sehr gute Saison zu werden.“