Tödliche Strömung
Tödliche Badeunfälle in La Mata - Retter geraten selbst in Lebensgefahr - Rote Flaggen beachten
Mehrere Menschen ertrinken an den Stränden von La Mata in Torrevieja, auch, weil sie Rote Flaggen missachten. Dabei bringen sie Rettungskräfte in Gefahr und ins Krankenhaus. Levante-Winde lösen entlang der Costa Blanca zum Teil gefährliche Strömungen und Wirbel aus, Touristen überschätzen sich.
Torrevieja – mar. Die idyllischen Wellenspiele in der Bucht von La Mata sind tückisch. Die Fischer wissen das, daher gibt es dort auch keinen Hafen, denn die Winde und Strömungen der Levante treffen ungebremst auf diesen Abschnitt. Badegäste sind oft nachlässig und unvorsichtig und teils grob fahrlässig.
Am Freitagabend des 10. Juli ist ein 60-jähriger Urlauber aus Deutschland im Meer vor dem Strand von La Mata in Torrevieja ertrunken. Gegen 21.00 Uhr also außerhalb der Dienstzeit der Rettungsschwimmer bis 19 Uhr hörte ein Guardia Civil außer Dienst die Hilferufe des Mannes, der versuchte, seine in Not geratene Frau aus dem Wasser zu retten.
Rote Flaggen ignoriert
Der Polizist stürzte sich in die Wellen und konnte die Frau lebend an Land bringen, dabei halfen auch die Leinen, die zur Abgrenzung der Sitzbereiche am Strand ausgelegt waren. Doch für den Mann kam trotz Wiederbelebungsversuchen durch schnell vor Ort erscheinende professionelle Rettungskräfte jede Hilfe zu spät. Die 58-jährige Ehefrau kam zur Behandlung ins Krankenhaus Torrevieja und soll außer Lebensgefahr sein. Am Mittwoch, 15. Juli, verstarb gegen 10.30 Uhr in La Mata ein weiterer Mann, diesmal 72-jährig im Meer am La Mata Strand, ebenfalls rot beflaggt.
Der Mann ist bereits das vierte Todesopfer unter Badegästen in Torrevieja in der noch kurzen Saison. Am Montagabend, 13. Juli, stürzten sich wieder zwei Polizisten der Guardia Civil in die Wellen vor La Mata, um zwei Spanier im
Alter von 27 und 37 Jahren aus höchster Not zu retten. Sie schafften es aus etwa 70 Meter Entfernung vom Ufer nicht mehr aus eigener Kraft zurück.
Keine Hilfe vor Ort
Zu diesem Zeitpunkt wehten über den Stränden die Roten Flaggen, wegen hohen Wellenganges durch Levante-Winde war der Strand gesperrt. Es herrschte Badeverbot. Einer der Retter musste am Ende der Aktion von seinen Kollegen selbst gerettet werden und wegen
Erschöpfung und Wasser in der Lunge auf der Intensivstation im Krankenhaus Torrevieja behandelt werden. Ein weiteres Todesopfer gab es am Montag, 13. Juli am Strand Les Pesqueres-El Rebollo, der zu Elche gehört.
Der 67-jährige Mann trieb leblos im Wasser, die Rettungskräfte diagnostizierten einen Herzinfarkt im Wasser. Auch dieser Strand war zum Zeitpunkt des Geschehens rot beflaggt, also gesperrt. Das bedeutet eben auch, dass es keine professionelle Aufsicht gibt.