Sieg für Tierschutz
Tierschutzvereinigung sichert sich die Leitung des Denianer Tierheims für die kommenden Jahre
Apad bleibt im Tierheim: Dénia erteilt dem Verein und dem Credo Null-Tötung den Zuschlag
„Es war eine harte Zeit für uns. Wir wussten lange nicht, woran wir waren.“
Die Nachricht erreichte Apad am 9. Juli. Die Stadt Dénia teilte der Tierschutzvereinigung mit, dass sie die Ausschreibung für die Verwaltung des städtischen Tierheims gewonnen habe.
Hurra“, lautete die erste Reaktion der Apad-Vorsitzenden Marion Vogt, die auf einer Auslandsreise weilt und die Übergabe deshalb zunächst nur per WhatsApp bestätigte.
Der Zuschlag gilt für vier Jahre und wird mit 285.924 Euro vergütet. Nach Ablauf der vier Jahre besteht die Möglichkeit, dass der Vertrag ohne Ausschreibung um ein weiteres Jahr verlängert werden kann. Fünf Jahre dürfte Apad damit die Verwaltung des Tierheims, das unter anderem mit der Einsammlung von streunenden Tieren, deren medizinischer Versorgung und ihrer Betreuung bis zur Adoption einhergeht, also gewiss sein, hat sich die Tierschutzvereinigung doch bereits seit 27 Jahren als zuverlässiger Partner in Sachen Tierschutzarbeit erwiesen.
Gestrauchelt war die Versorgung der Tiere durch Apad der Verein steht für die Null-Tötung von Heimtieren im Sommer vergangenen Jahres, als die Kommune einen neuen Wettbewerb für die Tierheimleitung ausschrieb. Diese erfolgte nach einem Punktesystem. Mitbewerber war das Unternehmen Serproanimal S.L. mit Sitz in Vinaroz (Castellón).
Apad hatte wegen eines Formfehlers das Nachsehen. Zwar erzielte der Verein bei den technischen Anforderungen der Ausschreibung eine höhere Punktzahl als Serproanimal. Aus Unwissenheit beging Apad aber den Fehler, den ausgeschriebenen Betrag von 137.343 Euro nicht zu unterbieten.
Dies hatte zur Folge, dass Apad für das Preisangebot kein einziger Punkt angerechnet werden konnte, wohingegen dem Unternehmen aus Castellón 49 Punkte für die Unterbietung des angesetzten Betrages sicher waren. Stadtrat Javier Scotto bescheinigte Apad zwar eine
großartige“Arbeit, erklärte aber, man stehe in der Pflicht, sich an die gesetzlichen Vorschriften zu halten. Man müsse das Ergebnis der Ausschreibung respektieren.
Die Entwicklung stieß eine Lawine an Protesten los. Es brodelte, als im August über 500 Tierschützer verschiedener Nationen vor dem Rathaus mit Apad-Apad“Sprechchören die ehrenamtliche Arbeit des Tierschutzvereins wertschätzten. Wir wollen Tierschutz, keine Tötungsstationen“, riefen die Demonstranten, die sich gegen die Vertragsvergabe an das Privatunternehmen stellten, das wegen zweifelhafter Hundezüchtung im Fokus der Medien stand. Der Protest der Tierschützer war da nicht mehr nötig: Serproanimal bekam den Auftrag nicht. Das Unternehmen war aus dem Rennen, nachdem es die von der Stadt geforderten Unterlagen bei Fristablauf nicht eingereicht hatte.
Ab diesem Zeitpunkt leistete der Tierschutzverein kommissarische Arbeit in Dénia. Bei einer erneuten Ausschreibung am 7. Mai, zu der sich neben Apad auch Serproanimal abermals bewarb, zog das Unternehmen aus Vinaroz aber den Kürzeren. Wir haben nun zehn Tage Zeit, die von der Stadt geforderten Unterlagen einzureichen“, sagte die Apad-Vorsitzende Marion Vogt der CBN. Ich gehe davon aus, dass der Vertrag noch im Juli unterzeichnet werden kann. Man wolle die Formalitäten zügig abwickeln. Wir müssen viele Papiere wie zum Beispiel die Bilanz, einreichen“, so die Vorsitzende. Das braucht Zeit.“Hinter sich lässt Apad viele Turbulenzen. Es war eine harte Zeit“sagte Vogt rückblickend. Wir wussten lange nicht, woran wir waren. Jetzt kann man auch wieder in neue Zwinger usw. investieren.“
Bei der neuen Ausschreibung sei man besser vorbereitet gewesen und habe einen Anwalt an der Seite gehabt. Apad geht es um das Wohl der Tiere. Es gibt so viele, die aus schlechter Haltung kommen und denen es erst im Tierheim richtig gut geht“, so Vogt.