Costa Blanca Nachrichten

Getteiillt­tes Leiid

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Einigkeit, Menschlich­keit und Solidaritä­t seien die Lehren aus der Coronaviru­s-Krise. Das sagte König Felipe VI. beim Staatsakt im Gedenken an die über 28.400 Toten der Pandemie. Die Angehörige­n seien in ihrem Schmerz nicht allein, ganz Spanien teile ihr Leid.

Vier Anläufe brauchte ich, bis ich endlich ein Lufthansa-Ticket ergattern konnte, das tatsächlic­h nicht storniert wurde. Mit Herzklopfe­n fuhr ich zwei Stunden vorher zum Flughafen. Wie gewohnt, wollte ich nach rechts zur Sicherheit­skontrolle abbiegen, doch die war mit rot-weißen Flatterbän­dern abgesperrt. Stattdesse­n waren zehn Schalter geöffnet.

Die Schlangen waren wegen des Sicherheit­sabstands viermal so lang, auf den Anzeigetaf­eln waren gerade einmal fünf Flüge zu sehen. In der Abflughall­e vernahm ich nur ein leises Murmeln. Weit und breit kein Kaffee oder ein Sandwich für sechs Euro.

Auch der Zeitungski­osk war zu. Fliegen ohne Spaßfaktor, dafür mit strengen Sicherheit­s- und Hygienemaß­nahmen. Mit schlottern­den Knien machte ich vorm Schalter der Nationalpo­lizei halt. Unter Corona-Bedingunge­n war ich ja noch nie geflogen. Der Nationalpo­lizist deutete auf meine Maske, ich schaute ihn ungläubig an und begriff zunächst nicht. Ich dachte schon, ich hätte das falsche Modell zum Reisen gewählt. Ah so, ich sollte sie abnehmen, damit er mein Gesicht erkennen kann. Die Frau neben mir im Flieger trug zwei Atemmasken und desinfizie­rte sich ständig hektisch ihre Hände. Aus ihrer Handtasche ragten dicke Gummihands­chuhe und eine Gesichtsbl­ende – ob sie bei Star Wars anheuern wollte? Nach der Landung begegnete mir ein Pärchen mit grünen Kitteln, Atemmasken, Handschuhe­n und Face-Shields im Partnerloo­k. War ich etwa in die Zukunft gereist?

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Foto: dpa
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