Flexibler werden
Mehr als 100 Gelenke machen unseren Körper flexibel und ermöglichen uns eine Vielfalt von Bewegungen. Starke Muskeln, die mit den Gelenken verbunden sind, sind wichtig, um uns gut durch den Alltag zu bringen, egal ob beim Treppensteigen, beim Tragen der Einkaufstüten oder bei der Hausarbeit.
Doch Kraft alleine reicht nicht. Denn gerade, wenn es darum geht, Gelenkschmerzen vorzubeugen oder diese zu lindern, ist Beweglichkeit gefragt. So werden über 80 Prozent der Gelenkschmerzen durch zu viel Spannung in der Muskulatur und den Faszien verursacht. Letztere durchziehen wie ein dreidimensionales Spinnennetz unseren Körper. Sie umhüllen die einzelnen Muskelfasern und auch die Muskeln und sorgen dafür, dass alles an seinem
Platz bleibt. Bewegen wir uns, dann machen die Faszien in einem gesunden Körper die Bewegung der Muskeln problemlos mit. Durch einseitige Bewegung, schlechte Körperhaltung oder langes Sitzen passen sich die Faszien jedoch diesen Positionen an und ziehen sich zusammen.
Wenn wir uns beim Schuhebinden nicht mehr zum Boden hinunterbeugen können, die Schulter beim Fensteraufmachen schmerzt, oder die Knie bei der Gartenarbeit rebellieren, dann ist es höchste Zeit, etwas für seine Faszien zu tun. Die Überspannung in den Gelenken lässt sich am besten mit speziellen Dehnübungen reduzieren. Reduziert sich der Druck, den die Muskeln und Faszien auf das Gelenk ausüben, verringern sich meist auch die Schmerzen.
Täglich ausgeführt können wir mit Dehnübungen schnelle Erfolge erzielen, sodass wir nicht nur wieder flexibler und agiler werden, sondern auch schmerzfrei den Alltag genießen können.
Berlin – dpa/tmn. Anzahl der Schritte, Schlafphasen und sogar Emotionen können inzwischen von Sensoren gemessen und durch Apps ausgewertet werden. Das soll die Gesundheit und das Wohlbefinden steigern – doch man übertreibt es damit besser nicht.
„ Selbstoptimierung kann Stress machen, wenn im privaten Umfeld ständig gemessen und überprüft wird, ob man gesund lebt“, sagt Iris Hauth, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde ( DGPPN). Fitnesstracker, die Schritte zählen und Puls sowie Zeit messen und damit Trainingserfolge oder -misserfolge dokumentieren, sind ebenso verbreitet wie Tools, die den Schlaf überwachen – es gibt sogar auch Anwendungen, die mit Hilfe von Sensoren den aktuellen Gemütszustand ermitteln und einen in kritischen Phasen dabei unterstützen wollen, positive Denkmuster zu entwickeln. Was ist davon zu halten?
Emotionen objektivieren
„ Dies entspricht dem wissenschaftlichen Bestreben, emotionale Zustände zu objektivieren“, sagt Iris Hauth. Solche Anwendungen versuchten, mittels Biomarkern – etwa Schweiß, Bewegungsaktivität, Hautwiderstand und Herzschlag – zu erkennen, wie es einem Menschen psychisch geht. „ Diese Zustände zu übersetzen, richtig zu deuten und in den Kontext zu setzen, ist eine Herausforderung, die auch die Wissenschaft beschäftigt.“Ihre Meinung dazu: „ Im Sinne der Gesundheitsförderung und Stressbewältigung kann dies hilfreich sein. Allerdings gibt es aktuell zu wenig Ergebnisse, die wirklich belastbar sind.“