Innenstadt als Fußgängerzone
Gemeindeverwaltung will Verkehr aus Benissas Stadtzentrum verbannen
Benissa – ab. Chaotische Verkehrsverhältnisse, Fahrzeuge, die in zweiter oder gar dritter Reihe parken und Mütter mit Kinderwagen sowie Rollstuhlfahrer, die auf die Straße ausweichen müssen, weil Lieferwagen den Weg auf Fußgängersteigen versperren. Jeder kennt diese oder ähnliche Situationen, die sich in den Sommermonaten in den Ortszentren noch verstärken, wenn sich das Verkehrsaufkommen durch Urlauber erhöht. Situationen, die Verkehrsteilnehmer und Fußgänger gleichermaßen auf die Palme bringen können. Immer mehr Kommunen der Region sind deshalb daran interessiert, Fahrzeuge aus ihrer Innenstadt zu verbannen. In Dénia bereits seit längerem ein Thema, das vor allem die Gemüter der Geschäftsbetreiber erhitzt, zieht nun auch etwa die Gemeinde Benissa hinterher.
Großer Verfechter für die Schaffung von verkehrsfreien Zonen im Ortszentrum ist Benissas Bürgermeister Arturo Poquet. Bei einem Treffen Anfang der Woche informierte der Rathauschef Ladenbesitzer und Lokalbetreiber, die im Bereich der Plaza Rei Jaume I ansässig sind, erstmals über die Pläne der „ peatonalización“(„Umwidmung in eine Fußgängerzone“). Er kam nicht allein. Begleitet wurde er von der Stadträtin für Einzelhandel, Isabel Bou, sowie dem Chef der Ortspolizei.
Profitieren sollen alle
Er sei davon überzeugt, meinte Poquet, dass eine verkehrsfreie Innenstadt die beste Strategie sei, um den Einzelhandel und das Gaststättengewerbe der Gemeinde zu stärken. Davon profitieren würden im Endeffekt nicht nur die Unternehmer der Innenstadt, sondern auch die Bürger im allgemeinen. Nicht zuletzt seien es doch die Kunden der Geschäfte oder die Gäste der Lokale, die etwas davon hätten, wenn sie in einer verkehrsberuhigten und dadurch sichereren Umgebung unterwegs seien. Um der positiven Seite des Vorhabens mehr Gewicht zu verleihen, verwies Arturo Poquet auf Untersuchungen, die in Kommunen mit verkehrsberuhigten Innenstädten durchgeführt wurden. Es gelte als bewiesen, dass sich die Schaffung von Fußgängerbereichen in den Innenstädten absolut positiv auf die Wirtschaft der Kommunen ausgewirkt hätte, versichert der Rathauschef. Parkplatzprobleme müsse es dadurch nicht zwangsläufig geben, meinte der Alcalde. Nur wenige Gehminuten von Benissas Innenstadt entfernt stünden ausreichend öffentliche Parkplätze zur Verfügung.
Treffen mit Bürgern geplant
Die Rathausvertreter versprachen bei dem Treffen unter anderem, dass ein Konsens mit der Bevölkerung maßgeblich bei der Umsetzung der Pläne sein werde. Diesbezüglich stellte Poquet Treffen mit Bürgern und interessierten Kollektiven in Aussicht.