Drei Flüchtlingsbote in einer Nacht Gefahrenquelle Menschenmengen
In Calp und Albir kamen am Samstag drei Boote mit 30 Menschen aus Afrika an Alteas Zivilschutz kontrolliert Großveranstaltungen wie Sommerkino und Märkte
Altea – ste. „ Ús obligatori de la mascareta“(Maskenpflicht) schallt beim wöchentlichen ValencianoSommerkino „ Bellaguarda“in Altea durch die Lautsprecher. Den Mittelpunkt der Sicherheitsbemühungen beim Kinoabend, aber auch auf Märkten und im nächtlichen Treiben auf dem Kirchplatz bildet die Protección Civil. „ Wir sind immer da, wo sich gerade große Menschenansammlungen befinden“, erklärt Vicente Debesa Barber, der die Einsätze von Alteas Zivilschutz koordiniert. Bei diesen Gelegenheiten müssen die Alteaner auch oft hart durchgreifen.
„ Viele Leute rechtfertigen das Missachten von Regeln zum Beispiel dadurch, dass sie selbst keine Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus haben. Das kann ja auch jeder für sich selbst entscheiden. Aber Masken, Abstand, Desinfektionsgel und all die anderen Vorsichtsmaßnahmen dienen ja nicht dazu, dass Personen sich selbst schützen, sondern dazu, dass asymptomatische Covid-Patienten niemanden anstecken. Das ist ein großer Unterschied, den mittlerweile eigentlich jeder begriffen haben sollte“, ärgert sich Debesa Barber.
Besser als alles abzusagen
Bei den Besuchern vom Kino in Altea stößt die Arbeit von Bebesa Barber und seinen ehrenamtlichen Kollegen überwiegend auf Zustimmung. „ Dass Veranstaltungen trotz Corona immer noch möglich sind, haben wir eurer Arbeit zu verdanken“, freut sich zum Beispiel die
Calp/ L’Alfàs del Pi – ste.
Etwa 30 Flüchtlinge sind Samstagnacht an den Stränden von Albir und Calp angekommen. Das erste erreichte gegen 2 Uhr mit fünf Immigranten aus dem Magreb-Raum
Alteanerin María Ferrer. Schon für das kleine Sommerkino fallen die unterschiedlichsten Arbeiten an. „ Vor Beginn der Veranstaltungsreihe mussten wir erst einmal ausrechnen, wie viele Menschen maximal kommen können, damit Abstände eingehalten werden können“, erklärt er den Ablauf eines Schutzeinsatzes. Im Falle des „ Bellaguarda“sind das 200.
Dann wird nach Angestellten und Ehrenamtlichen des Zivilschutzes gesucht, die die Zeiten abdecken können. „ Man darf sich die Arbeit beim Zivilschutz nicht
Calps Sporthafen. Dort wartete schon die Polizei, die über ein Kamera-Überwachungssystem in der Sierra Helada alarmiert worden war. Die Männer wurden direkt nach Alicante zum Coronatest gefahren. als normales Ehrenamt vorstellen“, ergänzt Marysol López Miravalles. Sie ist seit Anfang diesen Jahres mit dabei. „ Erst musste ich beim Rathaus Interesse anmelden, die haben meinen Namen dann an die Landesstelle des Zivilschutzes in
Valencia weitergegeben. Sobald ich bestätigt war, musste ich verschiedene Kurse zum Einsatz in Krisensituationen wie Bränden, Massenpanik oder Ähnliches besuchen, Erste Hilfe üben und vieles mehr. Später war ich dann einem erfahrenen Ehrenamtlichen als Praktikantin zugeordnet und erst ein Jahr nach der Anmeldung bin ich jetzt reguläres Mitglied der Protección Civil“, erklärt die Alteanerin den komplizierten Ablauf.
Beim Kino ist sie jetzt dafür verantwortlich, alle Besucher mit Name, Anschrift und Telefonnummer aufzuschreiben. „ Jetzt sammeln Sie schon beim Sommerkino
Weniger glatt lief es in Albir, wo in derselben Nacht gegen 3 Uhr ein Boot mit elf Flüchtlingen, darunter auch ein Baby, und ein weiteres um 9 Uhr ankamen. Beide Male musste die Seenotrettung akunsere Daten“, poltert da ein älterer Besucher. Ruhig legt López Miravalles ihm dar, dass ihre Liste für eine spätere Kontaktaufnahme nötig ist, sollte jemand im Publikum positiv auf das Coronavirus getestet werden. Schnell lenkt der Mann ein und diktiert ihr Name und die Adresse. Schnell lichtet sich die Schlange, weitere Zwischenfälle gibt es nicht.
„ Komplizierte Situationen gibt es immer wieder, aber nichts Unmögliches“, meint Kollegin Marysol López Miravalles. „ Sehr viele – gerade ältere Menschen – haben sich auch bei mir bedankt, dass ich mich um ihre Sicherheit kümmere“, berichtet sie.
Koordinator Vicente Debesa Barber verteilt indessen Stoffmasken mit dem Logo vom Sommerkino an die Zuschauer. „ Wir haben zwei verschiedene Größen, Masken mit Einheitsgrößen sitzen nämlich oft zu locker an Mund und Nase“, erklärt er. „ Und eine nette Erinnerung ist es doch auch, wir von der Protección Civil werden auf jeden Fall viel an dieses Jahr zurückdenken“. tiv werden und die Menschen vor dem Ertrinken retten. Danach ging es ebenfalls nach Alicante zum Coronatest. Nach dem Test wurden alle Flüchtlinge der Nationalpolizei übergeben.
„Der Zivilschutz ist viel komplexer als die meisten Ehrenämter“