Warte mal wieder
Bewohner von Gran Alacant beklagen Warterei vor Post unter Corona – 45 Minuten für einen Brief
Corona macht Correos mürbe: Die Bürger aus Gran Alacant klagen über Wartezeiten bei Post
Santa Pola – sw. Wer in den vergangenen Monaten an der Costa Blanca versuchte, etwas per Post zu senden, scheiterte allzu oft an der ewigen Warterei. Das geht in Coronavirus-Zeiten leider vielen so, und ist auch gefährlich, wenn ältere oder körperlich angeschlagene Menschen vor dem Postamt in der heißen Sonne ausharren müssen. Auf die Staus zur Post aufmerksam machten nun die Bewohner der Siedlung Gran Alacant.
Im Residentenviertel von Santa Pola wurde freilich schon lange vor Corona über die Zustände am Postamt geklagt. Kurze Öffnungszeiten und ein enger Raum sorgten bereits vor der Zeit der Sicherheitsabstände für Schlangen auf dem Bürgersteig. Doch Corona habe die Warterei immens verschlimmert, klagt der Anwohnerverein.
Nicht nur dauert es bis zu 45 Minuten, bis man am Schalter ist. Auch funktionieren die früheren Optionen für den Notfall nicht, die Bewohner von Gran Alacant bei zu voller eigener Post gern zogen: Die Postämter in der Nähe, in Elche, Alicante oder Santa Pola Stadt. Denn dort, stellte man verärgert fest, ließ Corona auch ewige Warteschlangen entstehen.
Das spezielle Problem in Gran Alacant: Das Gebäude, das die Stadt der Post (spanisch Correos) einst zur Verfügung stellte, war ursprünglich gar nicht für den Zweck gedacht. Im Inneren wird es schnell eng. Die meisten müssen draußen bleiben, Warteschlangen bilden sich quer über die Straße.
Wirklich „mit Normalität“?
Correos jedoch wolle das nicht einsehen, kritisieren die Anwohner. Das Rathaus hatte im Februar bei der Post von Gran Alacant um erweiterte Öffnungszeiten gebeten, um den Andrang zu lockern. Im
Postamt von Gran Alacant findet laut unserer Direktion der Betrieb mit Normalität statt“, antwortete die Post. Mehr nicht. Das ärgert die Anwohner. Sie verstünden ja, dass der Post die Hände angesichts von Corona gebunden seien, aber müsse sie auch mehr dafür tun, um guten Service zu bieten. Immerhin gibt sich das Rathaus hilfsbereit.
Das für Gran Alacant zuständige Stadtratsamt notierte sich die Klagen der Bewohner und erklärte, mit der Post erneut Gespräche zur Lösung des Problems begonnen zu haben. Eventuell könne die Stadt neue, für Corona-Zeiten geeignetere Correos-Räume schaffen. Wir arbeiten daran, dass das Viertel einen vernünftigen Post-Dienst hat, von dem man wirklich sagen hat, dass er mit Normalität abläuft“, hieß es im Brief aus dem Rathaus, auf den die Bewohner von Gran Alacant ausnahmsweise in keiner Schlange warten mussten.