Innenministerium unter Verdacht
Es kommt einer politischen Zeitbombe gleich: Der Ermittlungsrichter legt die Untersuchungen für die sogenannte Operation
„ Kitchen“frei. Diese Ermittlungen werfen einen Schatten über das Innenministerium unter der früheren PP-Regierung. Dort soll die systematische Ausspionierung des früheren PP-Schatzministers Luis Bárcenas im Rahmen einer „ parapolizeilichen Operation“ausgeheckt worden sein. Diese Beschattung hatte zum Ziel, ihm belastendes Material gegen Spitzenpolitiker zu entwenden und die Ermittlungen über die Schwarzgeldkasse „ caja b“der Volkspartei zu torpedieren. Die Staatsanwaltschaft für Antikorruption will den früheren Innenminister Jorge Fernández Díaz und die frühere Verteidigungsministerin und Ex-Generalsekretärin der PP, María Dolores de Cospedal, als Verdächtige verhören – beide engste Vertraute des früheren Ministerpräsidenten Mariano Rajoy.
Der politische Sprengstoff liegt darin, dass „ Kitchen“nur als ein Nebenschauplatz der Ermittlungen gegen den früheren Polizeikommissar José Manuel Villarejo gilt, der mit der „ Detektivarbeit“von 2012 bis 2015 angeblich beauftragt wurde. Villarejo wird angelastet, systematisch Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft beschattet, ausspioniert und erpressbar gemacht zu haben und sitzt wegen Vorwürfen wie Bestechung, Geldwäsche und der Führung einer illegalen Organisation in Untersuchungshaft.