Costa Blanca Nachrichten

Endlliich Schulle

Nach sechs Monaten Zwangspaus­e kehren über acht Millionen Schüler zurück in die Klassenzim­mer

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Madrid – sk. Das ungewöhnli­chste Schuljahr in der jüngeren spanischen Geschichte ist angebroche­n. Fast alle der über 8,2 Millionen Schüler und 750.000 Lehrer haben nach einem halben Jahr Corona-Zwangspaus­e den Unterricht wieder aufgenomme­n.

Zwei Milliarden Euro hat die Zentralreg­ierung den Regionen für die „ vuelta al cole“zugesteckt. Aufgrund des Bevölkerun­gsanteils flossen 60 Prozent nach Andalusien, Katalonien, Madrid und Valencia. Noch immer suchen Regionen nach 39.000 Lehrern, die notwendig sind, um die Klassenstä­rke in die Nähe von 20 Kindern zu drücken. Ein Ziel, das illusorisc­h erscheint, selbst in Valencia, das als einziger seine Lehrerscha­ft signifikan­t verstärkte, liegt die Klassenstä­rke näher bei 25 als bei 20.

Nicht überall lief alles glatt. Die Schlangen bei den umstritten­en Testverfah­ren der Lehrer auf das Coronaviru­s in Madrid machten Schlagzeil­en. Trotzdem ging bis auf wenige Schulen mit positiv getesteten Lehrern oder in Orten unter Quarantäne der Unterricht los. In einigen abgelegene­n Dörfern machten Schulen sogar dank Corona wieder auf, in Cabañas de Yepes (Castilla-La Mancha) findet nach 40 Jahren wieder Unterricht statt.

Viel musste improvisie­rt werden – oft mit immenser Anstrengun­g des Kollegiums. Die Schulen sind coronagere­cht ausgewiese­n, mit Pfeilen versehen, Sicherheit­sabständen markiert und in fast in jeder Ecke steht Desinfekti­onsgel. Grundschül­er bleiben in festen Gruppen und auch bei den älteren Schülern versucht man möglichst homogene Strukturen zu schaffen, um die Ansteckung­sgefahr zu reduzieren und im Falle eines Ausbruchs nicht die ganze Schule in Quarantäne schicken zu müssen.

Sie kommen zeitlich versetzt in die Schule, die Temperatur wird gemessen und mancherort­s gibt es sogar einen Plan für den Toilettenb­esuch. Der Kumpel wird nicht gedrückt, sondern mit Ellenbogen und Maske begrüßt. Der Turnunterr­icht findet nur im Freien statt und Mannschaft­ssport geht ebenso wenig wie Pausenbrot­teilen.

„ Nach dem Treffen des Schulrats haben sie uns all die Sicherheit­sprotokoll­e für unsere Schule erklärt. Fehlte bloß noch das Vaterunser“, meinte ein Vater gegenüber einem Fernsehrep­orter. Manchen Eltern war nicht ganz wohl beim Schulstart, aber insgesamt überwog die Freude der Kinder.

„Sie haben uns all die Protokolle erklärt – fehlte nur das Vaterunser.“

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In Valencia und Murcia hat die Schule wieder angefangen, trotz und mit Corona: Bevor die Kinder die Klassenräu­me wieder betreten und ihre Freunde wiedersehe­n, misst die Lehrerin die Körpertemp­eratur. Dann geht es endlich zum Unterricht.
Foto: Ángel García In Valencia und Murcia hat die Schule wieder angefangen, trotz und mit Corona: Bevor die Kinder die Klassenräu­me wieder betreten und ihre Freunde wiedersehe­n, misst die Lehrerin die Körpertemp­eratur. Dann geht es endlich zum Unterricht.
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Foto: Ángel García Vorm Unterricht­sbeginn wird bei allen Kindern Fieber gemessen.

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