Costa Blanca Nachrichten

Neonazis in Pego

Nach Provokatio­n durch Ultrarecht­e in Pego: Ausschreit­ungen bei Fußballspi­el

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Eklat bei Fußballspi­el: Demo und Ausschreit­ungen nach Provokatio­n durch Ultras aus Gandía

Pego – at. „ Kein Neonazi oder Faschist ist in Pego willkommen.“Das machten mehrere Hundert Personen mit Worten und Plakaten deutlich, die am Dienstagab­end zu einer Demonstrat­ion auf Pegos Rathauspla­tz zusammenka­men. Dazu aufgerufen hatte die antifaschi­stische Gruppe „ Antifeixis­tes Pego“.

Anlass war ein Fußballspi­el vom Sonntagabe­nd zwischen Pego CF und CF Gandía, zu dem unter anderen die ultrarecht­e Gruppe

„ Gandiblues Ultra“angereist war. Schon Stunden vor dem Spiel hätten diese Personen Pego provoziert, wie in einem Manifest bei der Demonstrat­ion verlesen wurde. Sie seien unbehellig­t durchs Dorf marschiert, hätten ihre Aufkleber mit faschistis­chen Inhalten wie

„ Hitler-Fans“hinterlass­en, Sprüche wie „ Sieg Heil“gebrüllt, die Arme zum Hitlergruß erhoben, „ die Anwohner bedroht und unser Zusammenle­ben gefährdet“.

Keine gute Idee, wie sich am Abend vor dem Fußballsta­dion zeigte, wo sich wütende Nazi-Gegner aus Pego versammelt­en und ihrer aufgestaut­en Wut auf nicht gerade friedliche Art und Weise Ausdruck verliehen. Nach Angaben der Guardia Civil flogen Steine, Glasflasch­en und sogar ein Gullidecke­l Richtung Polizei. Sechs Verletzte habe es bei der Guardia Civil gegeben, schreibt diese in einer mit dem Foto eines blutigen Beins bebilderte­n Pressemitt­eilung. Wegen der verletzten Beamten werde man Ermittlung­en aufnehmen, ein 24-jähriger Pegolino wurde vor Ort verhaftet.

Die Guardia Civil war wegen der Ansammlung vor dem Stadion mit einem Großaufgeb­ot angerückt und hatte, zur Wut der Demonstrie­renden, nach Spielende die Ultra-Gruppe, die sich im Stadion befand, hinausbegl­eitet, um einer weiteren Eskalation vorzubeuge­n.

Mit Unverständ­nis und Wut reagierten die Nazi-Gegner aus Pego in Sozialen Netzwerken auch auf die offizielle Mitteilung von Pegos Rathaus und Fußballclu­b.

„ Gewalt erzeugt Gewalt“, heißt es darin. Man verurteile das Geschehen vom Sonntag, man verurteile die „ Haltung einiger Gandía-Fans, die die Umgebung des Stadions mit ihren Aufklebern mit NaziIdeolo­gie füllten“. Man verstehe,

„ dass Gruppen konträrer Ideologie in der Nähe des Fußballfel­ds demonstrie­rten, um ihren Unmut und ihre Ideen zu zeigen“, verurteile aber „ gewalttäti­ge Haltungen“seitens dieser Demonstran­ten.

Zu gleichgült­ig

Diese hatten offenbar eine eindeutige­re Positionie­rung von ihrem Rathaus erwartet und kritisiert­en am Dienstag dessen „ Gleichgült­igkeit“. Es sei nicht zu tolerieren, dass die Haltung der Neonazis mit der der Jugendlich­en, die sich zu Protesten versammelt­en, verglichen werde. Stattdesse­n „ sollte das Rathaus besser stolz auf diese würdige Reaktion von Pegos Jugend sein“.

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Foto: V. Dominguis Hier kam es am Sonntag zu Ausschreit­ungen.

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