Markthallen-Lokale geben auf
Vier von fünf Bars haben Betrieb wegen neuer Covid-19-Verordnungen bis auf weiteres geschlossen
Es ist Freitag Mittag, kurz nach 12 Uhr, ein Zeitpunkt, zu dem es normalerweise nur so brummt in Dénias Mercado Municipial (Markthalle). Denn es ist der Tag, an dem nicht nur Kunden nach Frischware Ausschau halten, sondern auch der Zeitpunkt, an dem man sich vor allem am Ende der Woche gern mit Freunden zu einem Glas Wein oder Bier an einem der Markt-Lokale trifft.
Doch von Normalität“kann in Zeiten, in denen Covid-19 die Regeln vorgibt, keine Rede mehr sein. Spätestens seitdem das valencianische Gesundheitsministerium am 24. Oktober wegen der von dem Virus verursachten Situation angeordnet hat, dass an der Theke von Lokalen kein Verzehr mehr möglich ist und diese nur noch zur Annahme von Bestellungen und Ausgabe der Waren genutzt werden dürfen, gingen in den Bars von Dénias Markthalle nach und nach die Lichter aus. Denn die Lokale stechen durch eine Besonderheit hervor: Tapas, bocadillos, Hamburger und & Co. sowie Getränke werden traditionell an der Theke konsumiert.
Unsere Kundschaft kommt in der Regel früh am Morgen, bestellt einen Kaffee und trinkt ihn an der
Theke“, erklärt Toni Magallanes, Inhaber der gleichnamigen Bar. Oder sie kommen gegen Mittag zum zweiten Frühstück, das sie ebenfalls an der Theke einnehmen.“Er und seine Frau Yolanda sind die einzigen Barbetreiber in der Markthalle, die sich der Schließung bislang widersetzen. Doch wie lange wohl noch, mag man sich mit Blick auf die leeren
Markthallengänge fragen. Die Kunden, die sich um diese Uhrzeit in der Markthalle aufhalten, lassen sich gut an zwei Händen abzählen.
Er sehe sich momentan in einer besonders kritischen Situation, sagt Toni Magallanes, der sich der Lage angepasst hat, indem er Kaffee in Pappbechern und bocadillos zum Mitnehmen ausgibt. Sie ist viel ernster als im Frühjahr nach Aufhebung des Lockdowns“, sagt er. Damals gab es zwar auch Einschränkungen, aber die Leute konnten Speisen und Getränke an der Theke einnehmen“, meint der Spanier. Auch wenn durch die angeordneten Sicherheitsabstände nicht mehr so viele Gäste gleichzeitig erlaubt waren, herrschte doch ständig ein Kommen und Gehen an unserem Lokal.“
Er und seine Frau seien entschlossen, durchzuhalten, bekräftigt der Spanier, der die Bar Magallanes bereits seit 1990 führt. Wir sind von dem Lokal abhängig“, sagt er sichtlich nervös und mit traurigem Blick. Es ist unsere einzige Einnahmequelle, von der wir unseren Lebensunterhalt bestreiten.“
Mit dem Durchhaltewillen stehen Toni und Yolanda ziemlich alleine da. Die anderen Lokalbetreiber der Markthalle haben die Jalousien heruntergezogen. Auch wenn es schwer gefallen sei, meint etwa Robert Borles von der Bar Bonanza. Der Wirt entschied sich zu der Maßnahme, da er noch ein Lokal betreibt.. Dort kann er sich an die Vorgaben der Gesundheitsbehörde. Es hat eine Terrasse, die den Betrieb erlaubt.
„Wir sind von diesem Lokal abhängig. Es ist unsere einzige Einnahmequelle“